Politische Malerei
Redner, Statements und Gesichter
Was wird gezeigt? Und wie oft? Wer macht die Pressetitel? Wer steht am Rednerpult? Und welche Gesichter bleiben einem Publikum verborgen? Gegenwärtige politische Malerei verdeutlicht das ökonomische System von medialer Aufmerksamkeit. Denn um an politischer Kraft zu gewinnen, braucht ein Thema oder eine Stimme die Öffentlichkeit, die Bühne und das Bild. Die hier vorgestellten Maler*innen provozieren und befragen diese gesellschaftliche und politische Machtstruktur von Aufmerksamkeit. Natürlich wissen sie auch, dass ihr Akt der Malerei, also die Darstellung von etwas oder jemandem auf ihrer Leinwand, der gleichen Rechnung entstammt. Auch damit spielen sie bewusst.
– Larissa Kikol
Christine Wang
Tatjana Doll
Vincent Valdez
Caroline Walker
Christine Wang
* 1985 Washington D.C., USA
„Leonardo DiCaprio ist schon ihr Fan – Greta erobert Hollywood“ (Bild, 03.11.2019) „Es ist eine Ehre gewesen, Zeit mit Greta zu verbringen“ (Stuttgarter-Zeitung.de, 05.11.2019) „Im Privatjet zum Klimagipfel auf Sizilien – Wie Promis wie Prinz Harry, Leonardo DiCaprio und Obama die Welt retten wollen – und bei der Anreise schon scheitern“ (jetzt.de, 03.08.2019). „Leo DiCaprio auf 500-Millionen-Yacht zur WM“ (Welt.de, 14.06.2014) „114 Privat jets zu Klimagipfel – 864 Tonnen Kohlendioxid für den Klimaschutz“ (Frankfurter Allgemeine, 07.08.2019) „Leonardo DiCaprio stellt seinen neuesten Klimawandel-Film vor“ (utopia.de, 24.05.2019).
Die Liste an Schlagzeilen, die Leonardo DiCaprio und den Klimawandel, bzw. den Klimaschutz betreffen, ließe sich scheinbar unendlich fortsetzen. Die amerikanische Malerin Christine Wang adoptiert Pressetitel und mediale Bilder, auch solche, die die Vorherrschaft von Weißen symbolisieren, und setzt das Thema ‚Heuchelei‘ in den Mittelpunkt. Sie behauptet dabei nicht, die Wahrheit zu kennen, ihr geht es…