Rebecca Horn: “La Ferdinanda”
Kunsthalle Baden-Baden
Drei Jahre nach dem “Eintänzer” hat Rebecca Horn in der Kunsthalle Baden-Baden mit einer Ausstellung auch einen neuen Film vorgestellt. Er hat sich, was seine äußere Form angeht, so weit von den frühen Performance-Dokumentationen entfernt, daß es nicht leicht fällt, den Film mit der gleichzeitig ausgestellten künstlerischen Produktion zu verbinden. Rebecca Horn erscheint einerseits als bildende Künstlerin, andererseits als Filmemacherin.
Der Film trägt den gleichen Titel wie die Ausstellung: “La Ferdinanda. Sonate für eine Medici Villa”. Die Ausstellung wirkt auf den Betrachter, der vorher den Film gesehen hat, wie er gedacht ist, als Kinofilm auf großer Leinwand, ernüchternd und spartanisch. Ausstellung und Film verbindet nicht nur der Titel, sondern auch das Thema – soweit man aus der Komplexheit der Handlungsstränge des Films überhaupt ein Thema herausgreifen kann. Spürbar wird wieder die starke Auseinandersetzung mit dem Raum, seiner Geschichte und seiner gegenwärtigen Nutzung. Die Ausstellung nimmt diese Komponente mit auf, die Objekte werden nicht einfach ausgestellt, sie werden im Raum inszeniert. Wie im Film, so sind auch in der Ausstellung einzelnen Personen ganze Räume zugeordnet. Aber nicht nur den agierenden, lebendigen Personen sind diese Räume gewidmet; auch den Geschichten, aus denen sich Vergangenheit und Historie zusammensetzen, ist ein entsprechendes räumliches Eigenleben zugestanden. Geschichten aus der Geschichte der Medici werden kontrastiert mit dem Gebahren der (Film)Figuren, das ja ebenfalls potentiell geschichtsträchtig ist.
Der Film “La Ferdinanda” stellt das Verhalten der Personen in den Vordergrund, ihre kommunikativen Versuche in Zeit und Raum; die Ausstellung demonstriert ihre Relikte – genauer das, was…