Annelie Pohlen
Rebecca Horn
Bodylandscapes
K20 Kunstsammlung NRW, 2.10.2004 – 9.1.2005
Centro Cultural de Belém, Lissabon, 3.2. – 24.4.2005
Hayward Gallery, London, 26.5. – 11.9.2005
Matin Gropius-Bau, Berlin, September – Dezember 2005
Als Wanderin zwischen den Medien und den Gattungen entwirft Rebecca Horn seit den 60er Jahren ein ebenso komplexes wie schillerndes Universum. Sicher ist, dass selbst abgebrühte Gegner emotional aufgeladener, existentieller Fragestellungen sich dem Zauber der großartigen Inszenierungen Rebecca Horns in Kunsthallen und Museen, auf der Documenta wie auf Biennalen nur schwer entziehen konnten. Umso mutiger das in der Kunstsammlung NRW gestartete Ausstellungsprojekt „Bodylandscapes“, welches im facettenreichen Parcours durch Horns Werk aus 40 Jahren der Zeichnung vorrangige Aufmerksamkeit widmet.
Dass dies in der pompösen Ausstellungshalle des K20 auf weite Strecken gelingen konnte, ohne Rebecca Horns labyrinthische Streifzüge durch die mögliche Formenvielfalt zeit- und ortloser Erzählungen in Objekten und Bildern in seiner poetischen Anmut zu beschädigen, verdankt diese auch analytisch gestimmte Präsentation einem dynamischen Pingpong zwischen Zeichnungen, Skulpturen, Installationen in einer gelungen eingerichteten Abfolge von intimen Kabinetten und offenen Passagen, die beide nie ganz geschlossen und nie ganz offen sind.
Zur Ansicht gelangt der menschliche Körper als Katalysator existentieller Wahrnehmung, wo die im weltweiten Gedächtnis gespeicherten Traditionen und Mythen über subtile Verletzungen formaler Konventionen umschlagen in ebenso poetisch-meditative wie expressiv aufgeladene Vorstellungsbilder.
Darüber zu streiten, ob die frühen Zeichnungen medienimmanenter Kritik standhalten, ist müßig. Sie sind so nicht konzipiert, sondern beleuchten – wenn schon nicht ein definitiv realisiertes räumliches Projekt – immer den Körper als Fokus zur Erforschung geistig-psychischer Spannungen im…