HANS-JÜRGEN HAFNER
Ready to Shoot. Fernsehgalerie Garry Schum, videogalerie schum
Kunsthalle Düsseldorf, 14.12.2003 – 14.3.2004
Casino Luxembourg, 27.3. – 6.6.2004
Zwischen Kunst und dem Populärmedium Fernsehen konnte sich zumindest bislang keine rechte Beziehung etablieren. Außer als ‘Thema’ oder ‘Material’ für die seriellen Standard-Formate hinterlässt Kunst kaum Spuren im TV-Programm, ganz egal ob in der öffentlich-rechtlichen Domäne oder dem eintönig breiten Spektrum der privaten Kanäle. Zwar platzieren sich immer wieder seltene Einzel-Initiativen, wie etwa “van Gogh TV” zeitgleich zur Documenta, konnte das GALA Commetee tolle Deko-U-Boote in Soap Operas platzieren. Dauerhaftere Bindungen stellten sich aber nicht ein.
Wer sich am 15. April 1969 etwa um 23 Uhr zufällig für das Spätprogramm im “ersten Programms” des deutschen Fernsehens entschieden hatte, dürfte die zu der Zeit laufende Sendung sicherlich nur mit einigem Befremden registriert haben. Kommentarlos, teilweise mit einigen Geräuschen bzw. mit etwas Text unterlegt, liefen da eine Reihe kurzer Filmchen mit rätselhaftem, unerklärlichen Inhalt ab: gab es z. B. aus den vier Himmelrichtungen Zooms auf in eine karge Landschaft platzierte Spiegelflächen, im Anschluss zu lakonisch vorgelesenen Windstärke-Angaben eine Art Miniatur-Sandsturm oder per Traktor in den Sand gegrabene Spuren, die nach und nach die Bildfläche auf dem Fernsehschirm rechteckig einrahmten und den Blick auf eine intakte Sandfläche richten ließen. In den Vorspann zu jeder dieser Episoden war ein – englischer – Titel, ggf. die Ortsangaben eingeblendet; ein Sprecher informierte auf Deutsch über Macher bzw. Titel des in (immer noch gängigen) Schwarz/Weiß gehaltenen Beitrags.
Natürlich, die Sendung war anmoderiert, durch eine Einführung vorab erläutert worden. Den Zuschauern, die…