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Ausstellungen: Leverkusen · von Thomas W. Kuhn · S. 354 - 356
Ausstellungen: Leverkusen , 2011

Thomas W. Kuhn
Radical Shift

»Politische und soziale Umbrüche in der Kunst Argentiniens seit den 60er Jahren«
Museum Morsbroich, Leverkusen, 13.3. – 22.5.2011

Nachdem sich das Museum Morsbroich mit der Ausstellung “Neues Rheinland” der zeitgenössischen Kunst in der Region gewidmet hat, deren These einer “postironischen Haltung” und einer neuen “Handwerklichkeit” eine lebhafte und kontroverse Diskussion auslöste, spannt die aktuelle Ausstellung einen zeitlich größeren Bogen, greift bis zu 50 Jahre zurück und widmet sich zudem einer in Europa eher wenig bekannten Kunstszene, derjenigen Argentiniens. In ihrer Eröffnungsrede erläuterte die Kuratorin Heike van den Valentyn das Konzept. Bei den Recherchen über die Kunst Argentiniens war bei den Vorbereitungen sichtbar geworden, dass das Feld der Künstler und ihrer Ansätze derart breit gefächert war, das eine thematische Fokussierung sinnvoll erschien. Angesichts der sehr bewegten jüngeren Geschichte des südamerikanischen Landes bot sich an, einen vertiefenden Blick auf die in der Kunst sichtbar werdenden politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen zu richten. In Zusammenarbeit mit Christina Sommer kam es zu einer Auswahl von 14 Künstlern mit Leon Ferrari (*1920) als dem ältesten Teilnehmer und Gabriela Golder (*1971) als der jüngsten beteiligten Künstlerin.

Entsprechend der bedrohten Freiheitsrechte des argentinischen Volks, dessen Unterdrückung in der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 ihren Höhepunkt fand, wo über 30.000 Menschen verschwanden, gefoltert und ermordet wurden, Zwangsadoptionen von Kleinkindern keine Seltenheit waren, beinhaltet die Ausstellung zum Teil sehr explizite Werke. Der Horror als Exponent der Taten der Militärjunta wird so sichtbar in den Skulpturen aus Polyesterharz, die Norberto Gómez (*1941) seit den späten 70er Jahren aus…



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