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Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 284 - 285
Ausstellungen: Wien , 2018

Rachel Whiteread

Belvedere 21 07.03. – 29.07.2018
von Franz Thalmair

Die 25 in einem Raster am Boden arrangierten Objekte im Eingangsbereich des Belvedere 21 (vormals 21er Haus) sind gleichzeitig von ungemeiner Präsenz wie sie sich dem Blick und der Welt auf seltsame Weise entziehen. Weder exakt kubisch, noch gleichförmig stehen sie in verwandtschaftlicher Beziehung zueinander da: ocker, grünlich-braun, in diversen mauve-Schattierungen leuchten die Gegenstände je nach Lichtbeschaffenheit des Raums einmal mehr, einmal weniger. Sie sind gleichzeitig transparent und lassen doch den Hintergrund nicht durchscheinen. Aus fest gewordenem Kunstharz wirken sie, als könne man mit der Hand durch sie hindurchgreifen, weich und beweglich, als würde sich das Material dabei an die Haut anschmiegen. Untitled (Twenty-fice spaces) ist eine Installation Rachel Whitereads (g in ) von 1995, nur zwei Jahre nachdem die Künstlerin als erste Frau den britischen Turner-Preis gewonnen hat. Die Installation, die den Auftakt zur Retrospektive der Künstlerin in Wien macht, besteht aus 25 Abgüssen der Räume unterhalb der Sitzfläche von Sesseln. Der Negativraum wird in dieser Installation zum eigentlichen Protagonisten, das Nichts unterhalb der Sitzmöbel wird manifest und spinnt sich zum roten Faden, der seit mehr als dreißig Jahren das Werk der Künstlerin durchzieht.

Die Ausstellung im Belvedere 21 ist als Querschnitt durch das Schaffen Rachel Whitereads angelegt. Mit weit über 60 Arbeiten zeigt sich ein beeindruckendes Repertoire dieser sinnlichen sowie das Verhältnis von Abwesenheit und Erinnerung äußerst klug auslotenden Arbeit. Hier präsentiert sich eine Künstlerin, die es wie kaum eine andere versteht, nicht nur bestehende Widersprüchlichkeiten aus ihrem…


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