Fabian Stech
Rachel Harrisons Waste Land
Lay of the Land
Consortium, Dijon 5.8. -21.9.2008
Rachel Harrisons Kunst ist es, dass alles, was sie macht, nach allem aussieht, nur nicht nach Kunst.
Nun kann man sich berechtigterweise fragen, wie Kunst auszusehen habe und was sie eigentlich sei? Damit wäre man bei einem Problem angelangt, das in seiner Allgemeinheit vor allem die Ästhetik beschäftigt, weniger den Kunstkritiker und schon gar nicht den Künstler. Der Künstler macht Kunst und ist ständig beschäftigt, die Grenzen und Definition dessen, was Kunst ist, zu erweitern und zu verschieben. Dazu braucht er oder sie allerdings nicht im Geringsten die Frage beantworten, was Kunst sei. Auch der Kunstkritiker steht dieser Frage hilflos gegenüber. Eher versucht er, wie schon Baudelaire in seinem Salon von 1846, die Frage zu beantworten, wozu Kunstkritik diene und wie gute Kunstkritik auszusehen habe. Für Baudelaire musste Kritik voreingenommen, leidenschaftlich und politisch sein, sie sollte ausgehend von einem exklusiven Standpunkt, Horizonte erweitern. Bleiben die Kunsttheoretiker. Ihre Antworten sind schon bei der Frage nach der Kunst so allgemein, dass sie sich die nach der guten Kunst nicht mal mehr zu stellen wagen. Maurice Weitz klassifizierte Kunst in der Tradition Wittgensteins als offenen Begriff, den man nicht durch Definitionen einschränken dürfe. George Dickies Minimaldefinition des Kunstwerks in seinem institutionellen Ansatz lautete: das Kunstwerk sei ein Artefakt, das dem Kunstweltpublikum präsentiert werde. Arthur C. Danto löste scheinbar das Definitionsproblem. Alles kann nunmehr Kunstwerk sein. Im Anschluss an Paul Feyerabends „Anything goes“ erklärt er: „a priori gibt es keine Einschränkungen wie…