URSULA MARIA PROBST
quartier21 im MuseumsQuartier Wien
Kultur in Bewegung
Von Transeuropa in die Electric Avenue und retour
Im Juni 2001 wurde die Kunsthalle Wien im Wiener MuseumsQuartier eröffnet. Prestigeträchtig folgten im September 2001 das vom Architektenduo Laurids und Manfred Ortner entworfene Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien sowie das Museum Leopold. Doch hinter den Fassaden des frontseitigen Fischer-von-Erlach Traktes herrscht nach wie vor Baustelle. Was mit den verbleibenden Leerflächen von 4800 Quadratmetern zu passieren hat und unter welchen Bedingungen sie an zukünftige BenützerInnen zu vermieten sind, dazu arbeiteten die Kunstkritiker Markus Wailand und Vitus H. Weh ein Strukturkonzept aus. Dem Ergebnis gab man den Namen quartier21. Unter der Parole quartier21 wollte man zunächst der starken Musealisierung und der Rückwärtsgewandtheit des MuseumsQuartiers entgegenwirken. Entscheidend dabei ist, dass quartier21 keine Institution, sondern eine Bezeichnung für einen Ort ist, der sich schließlich über die mediale Präsenz seiner BenutzerInnen selbst definieren soll. Als Kontrast zur Repräsentationskultur der übrigen Museumsinsel sollen sich hier Initiativen mit kreativem Potential ansiedeln. Im Sommer 2002 soll das quartier21 eröffnet werden.
Umsiedeln in Ausweichquartiere mussten während der Umbauphasen das KünstlerInnenarchiv basis wien, das Diskussionsforum Depot und die Medienplattform t0 public netbase. Vehement darauf beharrend nicht zum quartier21 zu zählen, sind diese Initiativen ebenfalls von der 2-Jahresbeschränkung der Mietverträge betroffen. Dies sorgt für regen Diskussionsstoff. Während für Vitus H. Weh gerade darin der kreative Impuls liegt, sieht Wolfgang Zinggl vom Depot in dieser Beschränkung einen von zehn Punkten, die ein Zustandekommen der Mietverträge bisher verzögerten. Über die Jahre mit wechselnder Belegschaft unter der…