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Magazin: Messen & Märkte · von Jürgen Raap · S. 428 - 427
Magazin: Messen & Märkte , 1994

Jürgen Raap
Publikumsrekord

Die Art Cologne ’93

70000 Kunstfreunde frequentierten eine Woche lang die Kölner Messehallen – damit meldete die ART COLOGNE 1993 gegenüber dem Vorjahr (rund 50000 Besucher) einen Publikumsrekord, den angesichts der derzeitigen Marktflaute kaum jemand erwartet hatte. Der Kölner Galerist Maximilian Krips registrierte ein immenses Interesse an Arbeiten von Michael Buthe, stimmte jedoch nicht in die allgemeine Euphorie ein. »Es lief zwar etwas besser als im vergangenen Jahr, aber die Krise ist noch nicht zu Ende«.

Über die Bestückung der Kojen war die Meinung wie immer geteilt: Der irische Performance-Künstler Nigel Rolfe erblickte bei seinem Rundgang »unter 50 Exponaten nur ein einziges wirklich gutes«, und Jochen Hempel von der Leipziger Dogenhaus-Galerie wagte einen kritischen Vergleich mit der Parallel-Messe »Unfair«: »Die ART COLOGNE zeigt zwar die ‘bessere’ Kunst, doch anders als bei der ‘Unfair’ ist die Atmosphäre hier etabliert und spannungslos«. Und dies galt diesmal in weiten Teilen sogar für die hintere Halle 5, dem Tummelfeld der jungen Galerien mit junger Kunst: Hier fand der Fisch-Imbiß von »Int. fI$H-Handel Servaas & Zoon« bei Torch und Waßermann die größte Aufmerksamkeit, und mir persönlich blieben darüber hinaus vor allem die rotierende Scheibe mit Skiern und das Che-Guevara-Set mit Zigarre, Mütze und falschem Bart von Jörg Lange (bei Sandmann & Haak, Hannover) als besonders originell in Erinnerung; ansonsten wirkte vieles behäbig. Solidität war bei diesen jungen Galerien durchweg nicht nur beim Programm, sondern auch in der Preispolitik angesagt: Bei Aschenbach (Amsterdam) war z.B. eine Penck-Lithographie für 4500 DM zu haben, und mit 12000 DM…


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