Das Nächste ist uns oft das Fernste, und so bemerken wir die Kraft des täglichen Lichts gewöhnlich nur im Moment unerwarteter Grellheit oder in dessen Abwesenheit, in der Dunkelheit. In der Kunst hat die Auseinandersetzung mit der Wirkung des Lichts allerdings durchaus eine lange Tradition. Neben der Beachtung des Lichts als Voraussetzung für die “Pracht” der Farben oder den angemessenen Blick auf die gemalten Bilder arbeiten in jüngster Zeit immer mehr Künstler mit dem “Material” Licht selber. Dies war dann auch der Anlaß für den Kölner Künstler Christian Merscheid, ein ausgedehntes Ausstellungsprojekt zum Thema “Licht” zu konzipieren, das während der kommenden Monate ganz unterschiedliche Ansätze der “Licht-Kunst” in der Sürther Fuhrwerkswaage sichtbar machen soll.
Das Projekt war dabei ursprünglich für den Raum der Rodenkirchener Wachsfabrik gedacht. Es ging aus von der dominanten Lichtsituation, die dort vorherrscht und die in den letzten Jahren immer wieder die Installationen in dieser Halle geprägt hat. Da die Wachsfabrik derzeit jedoch nicht zur Verfügung steht, sind die Organisatoren des Projekts, Hubert Fabian und Christian Merscheid, kurzerhand in den Kunstraum Fuhrwerkswaage ausgewichen, der ihnen bis zum April des nächsten Jahres großzügig zur Verfügung gestellt wurde. “Entscheidend für das Konzept ist die Vergleichbarkeit über den Raum”, sagen Fabian und Merscheid. So ist es immer die gleiche Höhe, die bewältigt werden will, sind es die gleichen schmalen Fenster und die gleiche Eingangstür, die den künstlerischen Rahmen, sozusagen das Bedingungsgefüge der Lichtinszenierung (und des Lichterlebens), abgeben. “Alle Künstler gehen auf die besondere Örtlichkeit ein. Die Installationen entstehen vor Ort, indem…