Projekt-Kunst der 90er
Die Kunst des Öffentlichen
In der Kunst der 90er Jahre hat ein Pradigmenwechsel stattgefunden. Seit einigen Jahren beschäftigen sich vor allem junge Künstler wieder mit gesellschaftlichen Phänomenen. Künstlerische Tätigkeit greift in soziale Prozesse und Alltagszusammenhänge ein und zeigt so die Strukturen und Mechanismen von gesellschaftlichen Systemen auf. Kaum ein anderer Begriff wurde in diesem Zusammenhang häufiger strapaziert, als der der Öffentlichkeit. Marius Babias und Achim Könneke haben in dem von ihnen herausgegeben Band die aktuellen Phänomene des Öffentlichen in der Kunstproduktion beleuchtet. Die Publikation erscheint im Zusammenhang des Projekts “weitergehen”, das im Rahmen des Programms “Kunst im öffentlichen Raum” von der Stadt Hamburg veranstaltet wurde. Ziel des Buches ist jedoch nicht die Dokumentation der Kunstprojekte, sondern eine Fortführung der Diskussion, die sich aus der Präsentation der Entwürfe im Kunstverein Hamburg im Mai 1997, dem begleitenden Vortragsprogramm und durch ein Symposium im Oktober 1997 entwickelt hat.
“Was ist das Spezifische der Projekt-Kunst der 90er Jahre? Wo sind die Unterschiede zu den gern herbeizitierten Positionen der 70er Jahre? Welche gesellschaftlichen Effekte erzielen künstlerische Projekte überhaupt?”, sind die Leitfragen, mit denen sich die Autoren Stella Rollig, Christian Kravagna, Kristine Stiles, Bojana Pejic, Jesko Fezer, Axel J. Wieder, Marius Babias, AG Park Fiction, Pit Schultz, Christiane Dellbrügge & Ralf de Moll im Gespräch mit Friedrich Kittler, Martin Pesch, Mercedes Bunz und John Miller in den Bereichen Stadtentwicklung, Körperpolitik, Neue Medien, Techno und Clubkultur auseinandersetzen.
Stella Rollig hat in ihrem Beitrag die Entwicklung der letzten Jahre zusammgefaßt und unter dem Vorzeichen der Begriffe “Diskurs – Projekt…