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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 239 - 240
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Profitopolis oder
der Zustand der Stadt

Werkbundarchiv – Museum der Dinge 23.05.2024–31.03.2025

von Peter Funken

Der Umzug des Werkbundarchivs (WBA) von Kreuzberg nach Berlin-Mitte war unfreiwillig und wurde durch eine Immobilienspekulation ausgelöst. Nun, angekommen in neuen Räumen an der stark befahrenen Leipziger Straße kommt eine massive Mittelkürzung, die für dieses wunderbare Museum wie für die gesamte Berliner Kunst- und Kulturszene drastische Folgen haben dürfte. 20 % minus sollen es beim Werkbundarchiv sein – weit über 200.000 Euro könnten fehlen: Stellenabbau droht, keine Sonderausstellungen, keine Bildungsund Inklusionsangebote, Einschränkungen an allen Ecken und Enden. „Es geht an die Substanz“, sagt Florentine Nadolni, Leiterin des WBA. Dabei ist doch gerade dieses Museum mit seiner imposanten Schausammlung ein Ort, wo Architektur, Design, Kunst, Stadt- und Sozialgeschichte sich so intensiv und aktuell begegnen, wie in keinem anderen in Berlin. Die erste Ausstellung zur Neueröffnung im Mai 2024 – man ahnte nicht, welch dümmliche Entscheidungen der Regierende Bürgermeister Wegner mit seinem schwarz-roten Senat in Sachen Kunst und Kultur plante – wurde mit Profitopolis die neue Situation des Museums an der Leipziger thematisiert, um Fragen nach dem urbanen Zustand vor Ort zu stellen – einst und jetzt, in Ost und West mit Bezug zum direkten Umfeld. Ein großes Thema, eine komplexe Aufgabe: Ein Vorbild sah das Kurator*innenteam in Lucius Burckhardts Spaziergangswissenschaft: Entlang der Wegstrecke vom alten zum neuen Domizil des WBA suchte man nach Beispielen und Antworten, für das, was die Stadt ausmacht, wie sie sich verändert, wem sie gehört und wer um sie kämpft. Nach der Wende 1989 /…

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