Andreas Denk
Eigentlich wollte man nur zwei typisch bergische Bürgerhäuser des 19. Jahrhunderts retten: Die neue Städtische Galerie in Remscheid verdankt ihre Existenz vor allem dem Umnutzungsgebot stadterhaltender Maßnahmen. Gegen viele Widerstände gelang es kunstsinnigen Bürgern der Stadt jedoch, nicht nur die beiden Gebäude zu retten, sondern auch den Stadtrat zu veranlassen, ein Ausstellungsinstitut in den beiden Gebäuden einzurichten. Ein stahl-gläserner, bergisch-eleganter Portikus verbindet die beiden im Innern engen, da nicht entkernten, sondern weitestgehend in der ursprünglichen Raumaufteilung belassenen Häuser.
Wie eigentlich jede Stadt verfügt auch der Zulieferort für die Klingenstadt Solingen über eine Sammlung von mehr oder weniger zufälligen Kunstankäufen. Etwas Struktur jedoch bekommt das Remscheider Kunstbesitztum durch eine ganze Anzahl von graphischen Arbeiten des Remscheiders Gert Arentz, der eine solide konkrete Position der Nachkriegszeit vertritt.
Dennoch tat sich die “Stadt auf dem Hügel” mit der personellen Ausstattung seiner Institution schwer. Die zur Museumsleiterin erkorene engagierte Helga Müller-Serre verwaltet nicht nur das Museumsressort, sondern ist auch gleichzeitig Leiterin des Theaters und der “Allgemeinen Kulturpflege” – drei Vollzeitstellen für eine Person: Da droht ein Defizit. Doch nach einer Präsentation der Eigenbestände zur Museumseröffnung griff Sammler Norbert Feelisch, mit Werkzeugfabrik und Wohnung ebenfalls der bergischen Stadt verbunden, der neuen Museumdirektorin unter die Arme: Für eine Mittelstadt im Bannkreis der “Kunstmetropolen” Köln und Düsseldorf und des nahen Ruhrgebiets mußte schon ein Paukenschlag her, um überregionale Resonanz zu erzielen. Feelisch bot an, wesentliche Stücke seiner seit den späten 60er Jahren sinnvoll angelegten Sammlung zu zeigen. Er gehört in Remscheid seit jeher zu den wesentlichen Initiatoren und…