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Magazin: Kulturpolitik · S. 442 - 446
Magazin: Kulturpolitik , 1995

Jürgen Raap
Praxisferne Kulturfunktionäre

Reaktionen zum Thema »Ausstellungsvergütungen«

Olaf Zimmermann, Galerist und Kunstjournalist in Mönchengladbach, ist zuversichtlich: Noch in dieser Legislaturperiode könnte der Bundestag ein Gesetz über Ausstellungshonorare für Künstler verabschieden; die Idee fände jedenfalls bei allen Fraktionen Anklang. Eine “parteiübergreifende Arbeitsgruppe” im “Kulturforum der Sozialdemokratie” mit Initiator Zimmermann an der Spitze legte dazu unlängst ein Thesenpapier vor: Solche Honorare sollten zukünftig nicht etwa zwischen Veranstaltern und Künstlern frei ausgehandelt, sondern von der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst festgesetzt, eingetrieben, verwaltet und verteilt werden. Gegen eine dermaßen staatlich fixierte und bürokratische Lösung wenden sich freilich auch viele Kunstvermittler und Künstler, die ansonsten nicht prinzipiell gegen solcherlei Vergütungen sind. Zur Erweiterung des Urheber-, Folge- und Verwertungsrechts um eine Regelung, die etwa den GEMA-Tantiemen für Komponisten und Musiker vergleichbar wäre, ist für die Arbeitsgruppe freilich eine institutionalisierte Lösung unverzichtbar. Ausgenommen sind im Entwurf Galerien und andere reine Verkaufsausstellungen, etwa Kunstmessen, jedoch sollen neben Museen und Kunstvereinen auch “öffentlich zugängliche Ausstellungen in Betrieben, die mittelbar den Erwerbszwecken der Veranstalter dienen”, zur Kasse gebeten werden, also z.B. auch Banken. Berechnungsgrundlage für diese Honorare wären nach dem Entwurf hauptsächlich die Einnahmen an Eintrittsgeldern, dies verlagere “die Kostenlast vom Veranstalter auf den Besucher”. Das Ergebnis einer kleinen – keinesfalls repräsentativen – KUNSTFORUM-Umfrage wundert indes niemanden: Viele Künstler, vor allem solche mit bislang geringen Markt-erfolgen, und die Verbandsfunktionäre sind dafür, Kunstvermittler durchweg dagegen …

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Kai Bauer, Referent Bildende Kunst im Kulturamt Langenhagen und Leiter der Projektreihe “vor Ort”:

Ganz einfach: Wir zahlen Honorare, wenn wir es können. In guten Zeiten macht man dann noch…


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