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Titel: Im Netz der Systeme · S. 334 - 337
Titel: Im Netz der Systeme , 1989

Prix Ars Electronica
Brian Reffin Smith

Post-Computer-Kunst: Vorwärts zur Revolution!

Der vorliegende Aufsatz ist ein Versuch, einen Weg zu skizzieren zwischen der zumeist recht traurigen Computerkunst der Gegenwart und dem möglichen Zeug der Zukunft, das noch keinen Namen hat und das ich daher Post-Computer-Kunst nennen möchte. Meine erste Annahme ist, daß wir – während wir auf eine “echte” Computerkunst warten – etwas weniger Augenmerk auf die Fragen technischer Brillanz legen sollten (wieviele Farben können Sie auf Ihren Bildschirm zaubern?), dafür etwas mehr sinnvolle kritische Auseinandersetzung in das Werk selbst hineinlegen müßten. Dies sollte nicht nur Fragen zur Computerkunst als solcher und zum oben Gesagten provozieren, sondern auch Fragen zur Kunst selbst. Und damit könnte die Kunst zu so etwas wie einer Untersuchungs- oder Fragemethode werden.

Es könnte zeitweilig nötig sein, zu einer direkteren Form von Computerkunst zurückzukehren, etwa durch die Anwendung von Mal- und Zeichensystemen und anderen offensichtlich computergestützten Techniken, um über die Kunst als solche ebensogut reden zu können, wie man sie zu machen in der Lage ist, jedenfalls im Gegensatz zu einer computergenerierten Kunst, bei der das Kunstwerk aus der Software heraus erzeugt wird. Nach gut fünfzehn Jahren der letztgenannten Technik habe ich für mich den ersten Ansatz herangezogen, jedenfalls gegenwärtig, einfach weil ich noch nicht die Fähigkeit habe, den kritischen Diskurs vor Ort und gleichzeitig computer-generierte Kunst zweiter Ordnung am selben Platz zu schaffen, und ersteres ist im Augenblick einfach wichtiger.

Meine zweite Annahme ist, daß, obwohl Kunst und – a fortiori – Computerkunst viele Dinge, viele Geschichten, viele Ideen entwickeln…


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