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Ausstellungen: Berlin · von Hermann Pfütze · S. 403 - 403
Ausstellungen: Berlin , 1995

Hermann Pfütze
Positionen zur Malerei in Berlin

Galerie Wohnmaschine, Berlin, Januar – Dezember 1995

Im Vorwort zum Katalog wird das Programm angekündigt: “Jede Woche zeigt die Galerie nur ein Bild. Es stehen den Künstlern jeweils vier aufeinanderfolgende Wochen zur Verfügung, um nacheinander vier Bilder zu präsentieren. Somit sind 48 Arbeiten in 48 Wochen zu sehen. Die Ausstellung vervollständigt sich erst über diesen Zeitraum, so daß die Bilder nur im Kopf zu einer Gesamtheit verbunden werden können.” Allerdings schickt die Galerie denen, die den bilderlosen Katalog erworben haben, jeden Monat vier postkartengroße Abbildungen zum Einkleben auf der vordatierten Seite, so daß, wie früher bei den Sammelalben, doch ein Bilderbuch entsteht.

Die Besucher freilich, meist einzelne, kommen in einen Raum mit einem Bild, laufen sofort zur Treppe, die in den Keller führt, und suchen die Galerieräume. “Wo ist die Ausstellung”, fragen sie irritiert – und wären enttäuscht, wenn unten im Keller nicht noch etwas wäre. Aber auch dort ist zunächst nicht viel: vor einer eher symbolischen Trennkordel ein Stuhl, dahinter an der Wand ein leerer Goldrahmen und ein Walkman mit Kopfhörern. Das ist Teil einer akustischen Installation von Susanne Weirich: “Die Sammlung des Parrhasios”, die das Jahresprogramm begleitet. Wer eine halbe Stunde Zeit hat, kann sich die Kopfhörer aufsetzen und ist mit den Ohren in einer imaginären Gemäldesammlung. Der Schauspieler Klaus Piontek spricht einen Text Susanne Weirichs, den sie aus kunsthistorischen Interpretationen und Beschreibungen von dreißig Gemälden montiert hat. Die meisten gelten holländischen Genrebildern des 17. Jahrhunderts, einige aber auch berühmten Werken Rembrandts, Vermeers, Raffaels,…


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