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Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Stadtgebiet · von Julia Stellmann · S. 380 - 381
Titel: 60. Venedig Biennale - Länderbeiträge Stadtgebiet ,

Portugal

Mónica de Miranda, Sónia Vaz Borges, Vânia Gala

Greenhouse

Kommissar: Américo Rodrigues, Direção-Geral das Artes Kuratorinnen / Künstlerinnen: Mónica de Miranda, Sónia Vaz Borges, Vânia Gala Ort: Palazzo Franchetti, San Marco 2842

Unter vierblättrigen Fensterrosen wachsen vielblättrige Wucherungen, fügt sich das Blatt- ins Maßwerk vor der venezianischen Stadtkulisse im Hintergrund. Licht fällt in die hölzerne Höhle des opulenten Palazzo Franchetti, lässt exotische Pflanzen Früchte ausbilden, bunte Blütendolden sich entfalten, Kräuter in geschlossenen Innenräumen aus der Erde treiben. Ganz so, als hätte die wildwüchsige Natur an Territorium zurückgewonnen. Vor geschwungenen Treppenläufen und ornamentalen Türrahmen können mittels Stufen Bäume einzeln umrundet, in Spiegeln betrachtet, auf Podesten bestaunt werden – die Natur wird zur Skulptur erhoben. Hinter jeder neuen Tür verbirgt sich schließlich ein neues üppiges Beet mit Zitronenbäumen, Monstera oder Ananaspflanzen. Dazwischen öffnen sich mit weichem Moos ausgelegte Zimmer, bespielt von Soundinstallationen oder Videoarbeiten, die sich rhythmisch bewegende Tänzerinnen und Tänzer in dichten, ursprünglichen Wäldern zeigen.

Der portugiesische Länderbeitrag im oberen Geschoss des Palazzo unweit der Ponte dell’Accademia tritt an, unsere Sinne zu betören, Utopie begehbar zu machen. Das Team aus den Künstlerinnen und zugleich Kuratorinnen Mónica de Miranda, Sónia Vaz Borges und Vânia Gala hat es sich in Greenhouse zur Aufgabe gemacht, einen historischen kreolischen Garten zu rekonstruieren. Diese wurden versklavten Menschen überlassen, um sich selbst zu versorgen.

Den Gärten gemeinsam ist dabei die große Vielfalt verschiedener Pflanzenarten, symbiotisch angelegt in mehreren Vegetationsschichten, sowie die Produktion von Obst, Gemüse, Heilpflanzen, Kräutern und Gewürzen im Sinne reiner Nutzgärten. Nur den eigenen Traditionen und…

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