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Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet · von Ellen Wagner · S. 386 - 387
Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Stadtgebiet ,

Portugal

Pedro Neves Marques

VAMPIRES IN SPACE

Kommissar: Direção-Geral Das Artes Kuratoren: João Mourão, Luís Silva Ort: Palazzo Franchetti San Marco 2847

Pedro Neves Marques’ non-lineare Filmtrilogie verbindet Fragen nach der Zukunft der Erde in Zeiten allgegenwärtiger Zerstörung mit jenen nach unserem Zusammenleben in dieser politisch und ökologisch sich zuspitzenden Konstellation. Die Handlung ist in ein Raumschiff mehrere Jahrhunderte in der Zukunft verlegt, in dem eine Gruppe von teils genderqueeren Vampir*innen unterwegs zu einem unvorstellbar weit entfernten Planeten ist. Dieser verspricht dieselben Lebensbedingungen wie die Erde, mit der Chance, neu anzufangen und das ewige Leben zu nutzen, um der Gesellschaft zu entkommen.

Die Vampire finden auf der Reise optimale Bedingungen: Im Weltraum ist es immer Nacht, und mit dem Tod des letzten Menschen ist auch der letzte „Fremde“ von Bord gegangen. Nun sind sie allein unter sich, doch der Zwang, sich präsentieren zu müssen, bleibt: Wenn es kein Außen, keine Gesellschaft gibt, die beobachtet, beurteilt, „Normalität“ und „Abweichung“ beschließt – wie beweist du, dass du existierst?

„The movement Of a body That matches Rainfall To fit Perfectly In an impossible Form“, notiert Neves Marques in einem der Gedichte, die die Filme begleiten. Präsentiert werden sie in architektonischen Modulen, angelehnt an das Design des Raumschiffs, aber auch anmutend wie gläserne Särge. Nicht Vergänglichkeit und Sterblichkeit (allein) ist Marques’ Thema, sondern die Verwundbarkeit im, hier auf „Modus Ewigkeit“ gestellten, Leben; die Herausforderung, man selbst zu bleiben, ohne zu stagnieren; die Frage, ob wir überhaupt zu irgendeiner Darstellung von Identität, als Gruppe oder Individuum, verpflichtet…

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