Point De VueDer Blick Aus Dem Fenster
(film-) Reise auf den Spuren der ersten Fotografie der Welt
Der Blick aus dem Fenster
Von Bernhard Lehner & Andres Pfäffli (Bearbeitung: Paolo Bianchi)
Der erste, dem es gelang, das Bild der Camera obscura festzuhalten, war der Franzose Nicéphore Niépce (1765-1833). Er lebte in St.-Loup-de-Varennes außerhalb von Chalon-sur-Saône und suchte nach einer Möglichkeit, Illustrationen mit Hilfe der Camera obscura aufzunehmen und zu drucken. Nicht das fotografische Bild an sich stand im Vordergrund seiner Bemühungen, sondern die drucktechnische Buchillustration. Niépce beschichtete zuerst eine Glasplatte und später Metallplatten hauchdünn mit einer Asphaltlösung, die unter Lichteinwirkung erhärtete. Die unbelichteten Stellen blieben weich und konnten mit einem Lösungsmittel wie Terpentin ausgewaschen werden, so daß ein lichtbeständiges und haltbares Bild entstand. Niépce nannte sein Verfahren Heliographie (griechisch “von der Sonne gezeichnet”). 1827, andere behaupten 1826, stellte er eine Camera obscura ans Fenster seines Arbeitszimmers und belichtete eine Asphaltplatte etwa acht Stunden lang, wie man bisher annahm. Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß es sich um mehrere Tage gehandelt haben muß. Diese erste Fotografie (“vom Licht gezeichnet”) der Welt zeigte den Hof von Niépces Familienbesitz “Le Gras”.Die beiden Schweizer Filmemacher Bernhard Lehner und Andres Pfäffli machten sich mit der Kamera auf eine Reise durch die Zeit und um die halbe Welt. In der Art eines Roadmovies suchten sie die Plätze und Protagonisten rund um die erste Fotografie der Welt auf. Ihr Film “Point de Vue – Der Blick aus dem Fenster” (Fertigstellung: Herbst 1990) beschreibt den Weg, wie das Bild von Burgund…