Cornelia Gockel
PLAYTIME
»Eine Kooperationsausstellung zum Thema Arbeit«
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, 15.3 – 29.6.2014
Auf dem Weg zu seinem Vorstellungsgespräch verirrt sich Monsieur Hulot in einem labyrinthisch verschachtelten Bürokomplex. Orientierungslos streift er durch die endlosen Gänge, in der Hoffnung seinen Gesprächspartner zu finden. Chromglänzende Aufzüge und gläserne Rolltreppen erschließen das futuristisch anmutende Gebäude, in dem die Menschen in normierten Boxen wie ferngesteuert ihre Aufgaben erledigen. Die Szene aus Jaques Tatis Film „Playtime“ von 1967 zeichnet ein treffendes Bild von entfremdeter Arbeit in der Moderne. Deshalb haben die Kuratoren Susanne Ehrenfried und Matthias Mühling den Titel des Films für ihre Ausstellung im Kunstbau gewählt, die sich mit den Bedingungen der Arbeitswelt auseinandersetzt. Thematisch wurde das Kooperationsprojekt des Lenbachhaus mit der MunichRe bereits schon seit Herbst 2013 mit Vorträgen, Filmvorführungen und Diskussionen eingeführt. Dabei geht es nicht nur um die Bedeutung von Arbeit als materielle Existenzsicherung, sondern auch um die vielfältigen Anforderungen wie Eigenverantwortlichkeit, Selbstverwirklichung und Kreativität, die zunehmend gestellt werden. Prototyp für den modernen und effizient arbeitenden Menschen ist der Künstler, der am Rande zur Selbstausbeutung nicht nur seine gesamte Arbeitsleistung sondern auch sein Kapital in den Dienst einer Sache stellt. „Im Projekt PLAYTIME wollen wir daher insbesondere die vielfältigen und spannungsreichen Verschränkungen zwischen ästhetischer Produktion und Ökonomie nachvollziehen“, erklären Ehrenfried und Mühling in der Einführung.
Für ihre Ausstellung haben sie 39 Positionen ausgewählt, die aus sehr unterschiedlichen Perspektiven den Themenkomplex Arbeit beleuchten. Erfreulicherweise umfasst die umfangreiche Gruppenausstellung nicht nur Werke bildender Künstler, sondern auch Ausschnitte aus Spielfilmen und…