Sven Drühl
Plan B – Kunst Raum Stadt
Dortmunder Innenstadt, 26.5. – 2.7.2000
Junge Kunst aus Frankreich? Ja, die gibt es, nur leider kennt sie kaum jemand. Ob zu recht oder nicht, untersucht derzeit die Ausstellung mit dem Titel Plan B, in der 16 Positionen zeitgenössischer Kunst aus dem eher für hochwertige kulinarische Kost und schwer zugängliche Filmkunst bekannten Nachbarland dem deutschen Publikum vorgestellt werden. Das Dortmunder Kuratorenteam Hans D. Christ und Iris Dressler, besser bekannt unter dem Namen ‘hARTware projekte’, wagt sich im Zuge der Internationalen Kulturtage Dortmund-Frankreich an das schwierige Thema “Kunst im öffentlichen Raum”.
Am Bespielen von Innenstädten haben sich schon viele mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen versucht. Kunst gehört vielleicht in die Stadt, aber gehört sie auch in die Einkaufspassagen? Und erreicht man damit eine Öffentlichkeit bzw. will man sie überhaupt erreichen? Die Macher von Plan B wollen zumindest nicht den zufälligen Passanten ansprechen, sondern den Kunstinteressierten, der ihrem Kunstpfad durch die City folgt. Allerdings wird diese Haltung nirgendwo im Parcours plausibel offenbar, man kann die Kunstwerke durchaus nebenbei entdecken und sie im Gegenzug, sogar wenn man bewusst nach ihnen Ausschau hält, ganz leicht übersehen.
Der Parcours von ca. 1,2 km zieht sich quer durch die Grenzbereiche der Dortmunder Innenstadt und folgt einer Art Choreographie: Brückstraßenviertel-Burgtorpassage-Bibliothek-Hauptbahnhof-Cinestar. Auf diesem Weg gibt es Kunstwerke von sehr unterschiedlicher Qualität zu entdecken. Die ausgewählten Räume sind wenig überraschend, jedoch angenehm unspektakulär: die Wände und Schaufenster einer Unterführung, leerstehende Ladenlokale (die den Charme selbstorganisierter Off-Ausstellungen verströmen), eine Gebäuderückwand, die Bepflasterung der Fußgängerzone, ein altes Kino, etc.
Problematisch…