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Titel: Surreale Malerei - III. Kindheit und Surrealismus · von Larissa Kikol · S. 152 - 163
Titel: Surreale Malerei - III. Kindheit und Surrealismus ,

Pimp My Toys

Spielerischer Surrealismus

von Larissa Kikol

„Der Geist, der in den Surrealismus eintaucht, erlebt mit höchster Begeisterung den besten Teil seiner Kindheit wieder. […] Von den Kindheits- und einigen anderen Erinnerungen geht ein Gefühl der völligen Ungebundenheit aus und in der Folge das Gefühl, abgeirrt zu sein, das ich für das fruchtbarste von allen halte.“1 In den 1920er Jahren, dem Höhepunkt des Surrealismus der Moderne war die Kindheit ein faszinierendes Inspirationsfeld. In der Gegenwart erleben wir ein Revival davon.

Die Surrealist*innen der Moderne erkannten, dass sich auch in ihren Versuchen des tranceähnlichen Zeichnens, des Zuhörens des eigenen Unterbewusstseins und dem Willen nach Ausschluss von Kontrolle, eine Art von Stil und künstlerischer Bildsprache entwickelte.

Kein Wunder, dass die Auseinandersetzung mit dem kindlichen Spiel nicht obsolet wird. Im Gegenteil, die Faszination dafür bleibt ungebrochen, ist doch das Spiel in der Kindheit eine zentrale Tätigkeit für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung, also für das, was wir sind. Und ist es nicht auch der Ort, an dem eigentlich jeder, ob Künstler*in oder nicht, seine eigenen Erfahrungen mit der surrealen Schöpfung machte? Ist die Kindheit nicht sogar der individuelle Ursprung von persönlicher Surrealität? Der Spielpsychologe Rolf Oerter erklärt dazu: „Im Spiel können Kinder groß und mächtig sein und Erwachsenentätigkeiten ausüben. So können sie etwa Autofahren, als Lehrer fungieren oder fiktiv Kinder erziehen. Spiel ist ein ausgezeichnetes Mittel, um sich mit dem Erwachsensein auseinander zu setzen. Auch bei der Bewältigung aktueller Schwierigkeiten ist Spiel wichtig: Wenn ein Kind beispielsweise gerade bestraft wurde, kann es damit fertig werden, indem es eine Puppe…

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