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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 318 - 320
Ausstellungen: Berlin , 2009

Ronald Berg
Picturing America:

»Fotorealismus der 70er Jahre«
Deutsche Guggenheim, Berlin, 7.3. – 10.5.2009

1961 verkündete US-Präsident Kennedy seiner Nation das Ziel, Menschen auf den Mond zu bringen. 1969 setzte der Amerikaner Neil A. Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Erdtrabanten: Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Sprung für die Menschheit. Etwa zur gleichen Zeit begannen einige Künstler in den USA, mit fotorealistischen Bildern aufzufallen. Hat das eine mit dem anderen etwas zu tun?

Robert Bechtle soll 1963 der Erste gewesen sein, der die Fotografie nicht mehr nur als Hilfsmittel für seine Malerei verwandte. Bechtle – und bald schon einige andere amerikanerische Maler – nahmen nicht mehr die Natur zum Vorbild sondern dessen technische Repräsentation im Foto. Ein kleiner Schritt für einen Maler, ein kühner Sprung für die Kunst. Ende der sechziger/Anfang der siebziger Jahre war die große Zeit für die meist in knalligen Farben gehaltenen Bilder gekommen. 1972 zeigt Harald Szeemann auf der documenta 5 die Strömung als Ausdruck eines zeitgenössischen Realismus. Warum?

Spätestens seit der Mondlandung konnte man feststellen, dass sich das bisherige Verhältnis von Faktizität und Repräsentation auf den Kopf gestellt hatte. Die Menschheit verfolgte die Apollo-Mission am Fernsehen. Aber ob Armstrong tatsächlich auf dem Mond spazieren ging, ist bis heute Inhalt zahlreicher Verschwörungstheorien. Denn zwischen Repräsentation und Simulation von Wirklichkeit kann nicht mehr eindeutig unterschieden werden. Die Fotorealisten haben das wohl intuitiv gespürt und die Macht der Bilder anerkannt, auch wenn es nicht der Mond war, den sie als Motiv wählten.

„Picturing America“ zeigt, wie vielmehr…



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