Riehen und Malaga
Picasso und kein Ende
Der junge Picasso – Blaue und Rosa Periode
Fondation Beyeler 03.02. – 26.05.2019
Olga Picasso
Museo Picasso 26.02. – 02.06.2019
von Kerstin Stremmel
Die Begeisterung für das „Jahrhundertgenie“ Picasso ist nie wirklich abgeflaut, die verschiedenen Phasen seines Schaffens unterliegen allerdings wechselnder Beurteilung. Waren die letzten Jahre vor allem der Ehrenrettung seines Spätwerks gewidmet, geht es nun mit den vom Publikum lange geliebten, dann aber unter Kitschverdacht stehenden frühen Bildern weiter und mit der weitgehend vernachlässigten „bürgerlichen“ Epoche, in der Picassos erste Frau, Olga Chochlova, häufiges Motiv ist.
Plakat- und Katalogmotiv der Ausstellung über die sogenannte Blaue und Rosa Periode, die sich in Basel als Blockbuster erweist, ist das 1905 entstandene Gemälde „Acrobate et jeune arlequin“, ein Doppelportrait zweier bleicher, magerer Gaukler im Übergang vom blauen zum rosa Kolorit. Es wurde 1911 vom Museumsverein Elberfeld erworben und war das erste Picasso-Bild, das in eine öffentliche Sammlung kam. Von den Nationalsozialisten als entartete Kunst konfisziert, wurde es 1939 im Luzerner Auktionshaus Fischer versteigert. Als die Wuppertaler jüngst das in einer Privatsammlung befindliche Bild in einer Museumsausstellung zeigen wollte, stand es nicht zur Verfügung – in Basel ist es neben vielen anderen Werken zu sehen, die in dieser Fülle nie mehr zusammenkommen werden. Tatsächlich wirbt die Basler Ausstellung sogar mit dem Versicherungswert der Werke, der bei circa 4 Millarden Schweizer Franken liegt. Dass der Eintritt zur Ausstellung 30 Franken kostet, sei erwähnt, die Bilder stammen aus einer Zeit, in der Picasso aufgrund seiner prekären finanziellen Lage mit dem Gedanken spielte, wieder nach…