Philippinen
Lani Maestro and Manuel Ocampo
The Spectre of Comparison
Komissar: Virgilio S. Almario Vorsitzender, Nationale Kommission für Kultur und Kunst (NCCA) Kuratorin: Joselina Cruz Ort: Arsenale
Nachdem sich die Philippinen 2015 nach über 50-jähriger Abstinenz in Venedig zurückgemeldet hatten, hat sich das Land in diesem Jahr bereits einen Platz in den Arsenale gesichert. Es ist gleich die erste Position in der langen Reihe nationaler Auftritte im Anschluss an die große Hauptausstellung. Unter dem Titel „Der Dämon des Vergleichens“ präsentiert Joselina Cruz hier Werke von Lani Maestro und Manuel Ocampo.
Der Titel gebende „Dämon des Vergleichens“ ist ein Begriff aus dem 1887 erschienenen Roman „Noli me tangere“ des philippinischen Autors José Rizal. Darin erblickt der Protagonist Crisostomo Ibarra die botanischen Gärten von Manila. Zugleich erscheinen vor seinem inneren Auge europäische Gärten. In seinem Erleben kann er das eine vom anderen nicht mehr trennen und sieht zugleich Dinge, die nah sind, und solche, die fern sind.
Im übertragenen Sinne gilt das auch für die ausstellenden Künstler. Beide haben außerhalb der Philippinen gelebt und gearbeitet, sind dabei ihrem Heimatland aber stets aktiv verbunden geblieben. Ihre Werke sind Manifestationen politischer und sozialer Kommentare aus der Ferne – „so als hätten sie die Ereignisse auf den Philippinen und in ihren Wahlheimatländern durch ein umgedrehtes Teleskop wahrgenommen“ (Cruz).
Die 1957 geborene Lani Maestro lebt seit ihrem 25. Lebensjahr in Kanada. Einem Land, das gemeinhin als Paradies für Auswanderer gilt, in dem es jedoch auch massive soziale Probleme gibt. So gehören in Vancouvers Downtown Eastside Armut, Obdachlosigkeit, Prostitution,…