Peyman Rahimi
Die zerstörerische Kraft von Licht
Ein Gespräch von Oliver Zybok
Peyman Rahimi, der 1977 in Teheran geboren wurde und seit Ende der 1990er Jahre in Deutschland lebt, schafft raumgreifende Installationen, die sich in einer Sphäre des Dazwischen bewegen. Er erzeugt dissonante, zweideutige und teils unbehagliche atmosphärische Situationen mit direkten Bezügen auf den jeweiligen Ausstellungsort. Auch wenn seine Siebdrucke und Skulpturen durchaus als Einzelwerke zu verstehen sind, die unter bestimmten Voraussetzungen entstanden sind, können sich ihre inhaltlichen Kontexte, je nach Ausstellungskonstellation entscheidend verschieben. Dazu trägt die Raumgestaltung der einzelnen Präsentationen bei, die zum Beispiel aus Stahlkonstruktionen bestehen können, die dann als Hängevorrichtung und Labyrinth gleichermaßen dienen. Peyman Rahimis Ausstellungen sind momentane Kommunikationsräume zwischen den Betrachter*innen und dem Ausgestellten. Die erzeugte Atmosphäre fordert zu einer Auseinandersetzung mit dem Anderen, dem Fremden auf. Das Sehen wird körperlich, weil sich Betrachter*innen und Werk auf verschiedenen Ebenen von Wirklichkeit begegnen.
Oliver Zybok: Du bist in Teheran geboren und 1999 nach Deutschland gekommen. Was war der Auslöser?
Peyman Rahimi: Ich wollte weg – die Machtlosigkeit, das Ausgeliefertsein und das brutale Vorgehen des iranischen Regimes gegenüber seinem Volk erfuhr ich direkt am eigenen Leib. Nach den Erfahrungen mit der Staatsgewalt war klar, dass ich das Land verlassen muss. Ich absolvierte meinen Militärdienst, damals Grundvoraussetzung, um einen Reisepass zu erhalten, und reiste direkt danach aus. Auslöser nach Deutschland zu kommen, war die Aufnahme in die Klasse von Professorin Christa Näher an der Städelschule in Frankfurt.
Was waren denn Deine Erfahrungen mit der Staatsgewalt?
Wegen Alkoholkonsum, der nach…