Petrit Halilaj & Alvaro Urbano
Lachend nicht-kollaborativ
Ein Gespräch von The Collective Eye
Petrit Halilaj, 1986 in Kosterrc, Kosovo, und Alvaro Urbano, 1983 in Madrid geboren, arbeiteten bis 2014 für sich. Das Werk von Halilaj, eng mit der Geschichte und den Folgen der politischen und kulturellen Spannungen seines Landes verbunden, spiegelt das kollektive Gedächtnis und seine persönlichen Erfahrungen wider. Meist das Ergebnis eines gemeinsamen Moments mit einem geliebten Menschen, reflektiert es über Erinnerung, Freiheit, kulturelle Identität und die Entdeckungen des Lebens. Seine Leidenschaft für die Tierwelt, insbesondere für Vögel, verbindet ihn mit Alvaro Urbano, der eine Faszination für Architektur, Heterotopien, fiktiven Geschichten und Landschaften hegt. Das Duo, das 2014 in der Villa Romana in Florenz einen 60 Meter langen Durchgang für seine Kanarienvögel schuf, etablierte sich 2015 bei den Salts Basel mit einer gemeinsamen Installation, in der Hühner in einem großen Ei ihr Zuhause fanden. Diese riesige Voliere ist Ausgangspunkt für eine Zusammenarbeit, in der das Tier auf das Politische und Utopische trifft.
The Collective Eye: Petrit und Alvaro, was war zuerst da, Eure Liebe oder das Kollektiv?
Petrit Halilaj: Zuerst haben wir uns in Berlin verliebt.
Alvaro Urbano: Übrigens im Berghain.
P.H.: Vor zehn Jahren. Anfangs dachten wir gar nicht daran, als Kollektiv zusammenzuarbeiten. Das entwickelte sich langsam und auf natürliche Weise. Bereits 2012 haben wir miteinander kollaboriert.
A.U.: Wir brachten damals ein Zine namens Kushtetuta. heraus, eine sehr kleine Publikation, welches der queeren Community im Kosovo eine Stimme gab.
P.H.: Noch heute ist der Alltag unserer queeren Freunde für…