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Titel: Public Image · von Oliver Zybok · S. 120 - 131
Titel: Public Image , 2017

Peter Piller

Ich sehe was, was du schon gesehen hast
von Oliver Zybok

Seit 1998 stellt Peter Piller in über einhundert Themengebieten sein Archiv zusammen, das größtenteils aus Abbildungen deutscher Regionalzeitungen besteht. Hinzu kommen Bilder eines Luftbild-Archivs, aus dem Nachlass einer niederländischen Werkszeitung, Dokumentationsfotos von Schadensfällen einer Schweizer Versicherungsgruppe sowie Bilder aus dem Internet. Weitere wichtige Werkgruppen bilden Konvolute mit Zeichnungen und Künstlerbücher. Immer wieder fotografiert Peter Piller auch selbst, die Ergebnisse stellt er als beiläufig wahrgenommene Massenphänomene ebenfalls in Serien zusammen. Er reflektiert, akribisch beobachtend und mit subtilen Humor das Potential massenmedial genutzter Bilder und die Möglichkeiten sowie die Grenzen der Foto- und Konzeptkunst.

Oliver Zybok: Du arbeitest seit fast zwanzig Jahren mit Bildern massenmedialer Herkunft, die also mehr oder weniger für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind. Deine Vorlagen entnimmst du aus Zeitungen, Magazinen und aus dem Internet, die du dann in Serien zusammengestellt archivarisch aufbewahrst. Kannst du deine Vorgehensweise hinsichtlich Auswahl und Sortierung skizzieren?

Peter Piller: Fragen nach der Arbeitsweise im Umgang mit gefundenen Bildern lassen sich für mich nicht so leicht allgemein beantworten, weil ich immer von Fall zu Fall entscheide. Ich stelle ja keine Regeln auf, sondern reagiere auf Material. Begonnen hat die Archivarbeit für mich durch einen Job, den ich während des Studiums in einer Mediaagentur hatte und bei dem ich täglich große Mengen Regionalzeitungen aus ganz Deutschland auf den Tisch bekam. Meine Aufgabe dort war absolut anspruchslos. Mit einer für mich ungelösten fotografischen Fragestellung im Hinterkopf wurde ich…


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