Heinz Thiel
Peter Kuckei
Kunsthalle, 3.8.-3.9.89
Galerie nieuwe weg Doorn/NL 30.9.-21.10.89
Die dramatischen Effekte in den Bildern von Peter Kuckei sind aufgesetzt. – Der Satz markiert eine Schwierigkeit im sprachlichen Umgang mit dem uvre des gleichermaßen in Berlin wie im friesischen Beckmannsfeld lebenden Malers: die Wörter beschreiben nämlich nicht nur die Oberflächenstruktur eines Bildes, sondern sie um-schreiben, sie be-deuten auch etwas, was der farbige Auftrag keineswegs gemeint haben muß. In den Katalogen von Peter Kuckei finden sich ausnahmslos Texte, die narrativen Assoziationen nachspüren. Dieser Versuch, die farbigen Formulierungen ding- oder geschichts-fest zu machen, datiert schon aus dem Jahr 1963. Peter Kuckei kam von Stuttgart nach Berlin und wurde dort mit einer realistischen Mal- und Betrachtungsweise konfrontiert, die sich am Erkennbaren und Narrativen ausgebildet hatte. Beim Versuch, seine Arbeitsweise zu beschreiben, griff der an der nordfriesischen Küste geborene Kuckei zu einem für ihn naheliegenden Vergleich: Malen sei wie Ebbe und Flut und das Bild etwa wie das, was durch den Gezeitenwechsel am Strand zurückbleibt.
Damit war ein dingliches und narratives Grundverständnis für Betrachter und Besprecher gelegt. Und weil Peter Kuckei auch heute noch zu seinem damaligen Erläuterungsversuch und der Ausdeutung meint, daß es ja “eigentlich nicht falsch” sei, kann man immer wieder lesen, daß seine Gemälde abstrakte Wolkenlandschaften darstellen.
Peter Kuckeis Malerei ist jedesmal eine ‘Landschaft’ verschiedenster und gegensätzlichster Techniken: er spachtelt die Farbe, er zieht sie, er schiebt sie und er tupft sie auf. Die Bildfläche strukturiert sich nicht nur durch dunkle und helle Farben, sondern stärker durch glatten oder voluminösen Farbauftrag. Kuckei arbeitet immer…