Peter Kogler
geb. in Innsbruck, lebt in Wien
Peter Koglers vielschichtiges Werk bedarf zu seiner Sichtung und Klärung einer ganz bestimmten Vorgabe, die in den Worten Ecke Bonks lauten könnte: Echtzeitprogramme und ihre perfekte Simulation.
Sowohl Funktion als auch Auswirkung der neuen weltumspannenden Kommunikationstechnologien werden in aller Drastik und Zwanghaftigkeit vorgeführt. Das Aufsaugen kultureller, politischer und regionaler Traditionen, die Auflösung aller bisherigen Ordnungsstrukturen in binären Speicherkapazitäten sowie die daraus resultierende Prägung der Menschen, sind seine Themen. Der Computer ist nicht mehr der verlängerte Arm des Menschen, sondern gleichsam die Gußform, aus der dieser sein Wesen schöpft.
Koglers Anfänge liegen in der Performance; die Stilisierung der eigenen Lebensform mag hier ihre Wurzeln haben. In jedem Fall ist die Wechselseitigkeit der künstlerischen Motive und der eigenen Verhaltensweise evident. Chinesische Höflichkeit, Verbeugung und Lächeln, »Walkman«, Ägyptomanie, Gangstermilieu u.a. legten bald schon einen Horizont von Erfahrungsmöglichkeiten frei, in die sich auch die Person einschreiben ließ. Diese Cross-Culture-Momente gerieten alsdann in den technologischen Sog und konzentrierten sich auf Rahmen/Architektur-, Kopf-und-Männchen-, Figur/Grund-Probleme. Immer waren die massen-und schattenhaften Gestalten – Tänzer, Spieler, Spekulanten, Schleicher – Leitbilder eines uniformen, ziel- und endlosen, transpersonalen Seins. Fortwährend zirkulierten verschiedenste Austauschbarkeiten wie diejenigen der Bausteine mit den Hausbewohnern, des Bildes mit dem Rahmen, des Stehenden und des Schwebenden. »Reisebilder« wie Schweizer Kreuz und Berliner Mauer entstanden in der Folge. Zentrales Motiv aber wurde das architektonische Lächeln, das Ineinander von Gesicht und Haus. In allerlei plastischen und graphischen Methoden hergestellt, aus einfachen Grundformen codiert, war allerorten den Dingen ein Grinsen zu eigen. Sie wußten um ihre…