Peter Hutchinson
Die Fotocollagen von Peter Hutchinson umspielen produktiv die Grenze zum Kitsch hin – doch wo, wenn nicht in der Kunst, ist heutzutage noch der interessefreie Raum für solche “Spiele”? Auf den ersten Eindruck stellen sie einen gar nicht einmal so fremd scheinenden Blick in eine phantastische Landschaft vor: mit Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund. Doch schon ein weiterer Blick irritiert den ersten Eindruck von Grund auf. Alles ist Collage. “Gleich einem Maler, der seine Palette mit Farben vor sich hat”, so Hutchinson, legt er einzelne Fotos vor allem mit bunten Motiven von Blüten, aber auch von Sträuchern, Bäumen, Wiesen, Gärten und Bergmassiven, zum Teil örtlich weit voneinander entfernt aufgenommen, aus, um mit diesen aufgrund ihrer farbigen Attraktion zu komponieren. Betörende Blumengärten bilden so häufig den Vordergrund, Busch- wie Baumwelten den Mittel- und gigantische Bergwelten den Hintergrund. Einfach mit Tip-Ex und Buntstiften vermittelt Hutchinson zwischen den einzelnen Fotos, bindet sie untereinander, so daß die außerbildlich nicht zusammengehörenden Sichten zu einer vor allem mit Abstand betrachtet innerbildlichen Einheit verschmelzen. Der vorgestellte Bildzusammenhang ist aber ein nur im Bild existenter.
Szenisch entstehen so Paradiese – erträumte Gärten, imaginierte Landschaften, phantastische Kulturen, aber auch geklonte Naturen. Bildlich entstehen so Collagen, die keinen gemeinsamen Augpunkt haben. Denn jedes einzelne Foto hat seinen eigenen Fokus.
Immer wieder tritt die einzelne Blüte in den Blick, immer wieder der einzelne Blick auf Blüten ins Zentrum. Wie ein Gärtner in seinem Garten jeweilig einer einzelnen Blume sich widmet, Blüte für Blüte, wie er sie einem Weinkelch gleich in die Hand nimmt,…