Aussenseiter, Artbrutisten, Autodidakten und Amateure, Volkskünstler, Visionäre, Vergessene und Verrückte: 25 Porträts
Peter “Charlie” Bochero
* IN ARMENIEN= 1962, LEECHBURG, PENNSYLVANIA
Peter “Charlie” Bochero kam 1903 in die Vereinigten Staaten und ließ sich auf einer Farm in Leechburg, Pennsylvania, nieder. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Handwerker, führte aber – abgesehen davon – das Leben eines Einsiedlers. Erst nach seinem Tod stellte sich heraus, daß er in den vielen Jahren seiner Zurückgezogenheit künstlerisch gearbeitet hatte. Nahezu siebzig Bilder fand man unter seiner persönlichen Habe – Bilder von einer apokalyptischen Kraft, die Elemente aus westlichen und östlichen Religionen enthalten (einige tippen allerdings auf eine Affinität zu den Rosenkreuzern) und Ausdruck seines persönlichen Schicksals und nahezu völliger Verzweiflung sind. Manche Arbeiten lassen ahnen, daß den Armenier ein frühes Trauma (möglicherweise die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Armenien und der Türkei) 1903 in die Vereinigten Staaten getrieben haben muß und auch dort das Leben für ihn hart war. In seinen Bildern vereint sich mystische Symbolik mit anschaulichen Darstellungen der Heuchelei von Politikern und Klerus. Figuren treiben ziellos dahin neben Waffen, Kreuzen, Davidsternen und freimaurerischen Symbolen. Manche sind mit Ölfarben auf Linoleum gemalt und in der Regel von großer Dichte; andere wieder, auf Papier, wirken eher schlicht, und einige weisen in ihrer Kargheit fast etwas Plakatives auf. Phyllis Kind Gallery, New York