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Ausstellungen: Wuppertal · von Jürgen Raap · S. 405 - 406
Ausstellungen: Wuppertal , 2007

Jürgen Raap
Peter Caspary – Uta Schotten

»Natura morta, neue Bilder« – »Calla
Galerie Epikur HP Nacke, Wuppertal, 17. 8. – 25. 9. 2007

Der Wuppertaler Galerist HP Nacke kombiniert seine Präsentationen eines Künstlers, in diesem Falle Peter Caspary, Jahrgang 1953, fast immer mit einem Kabinett, das der Neuvorstellung einer jüngeren Position dient: Jenen Part bestritt in der letzten Ausstellung Uta Schotten, Jahrgang 1972.

Beide Künstler gehen von der Naturbeobachtung und dem klassischen akademischen Zeichnen „nach der Natur“ aus. Für die Botanik und die Zoologie hatte bereits im 13. Jh. der Gelehrte Albertus Magnus eine Methode der exakten systematischen Erfassung der Natur begründet. Aber erst zweihundert Jahre etablierte sich in der Kunst die Disziplin des Stilllebens, zunächst allerdings noch nicht als eigenständige Gattung. Die „Florilien“-Naturstudien des Barock hatten einen mimetischen Charakter, und die Maler jener Epoche bemühten sich mit diesen Studien um eine möglichst hohe Präzision in der Wiedergabe. Doch von diesem Prinzip einer „imitatio“ von Natur haben sich die Künstler der Moderne bewusst gelöst. Auch Peter Caspary und Uta Schotten übersetzen auf eine jeweils individuelle und anti-illusionistische Weise den Topos des traditionellen Pflanzen-Stilllebens konsequent in die Bildsprache des 21. Jahrhunderts.

Caspary bedient sich einer Ikonografie voller Knospen, Zellstrukturen, schablonenhafter Blätter, Schoten- und Bohnenformen, realistischer kleiner Porreestengel und knolliger Zwiebelgewächse. Mal legt er diese Motive als sehr exakte stilisierte Zeichnungen an, wie wir sie aus dem Biologie-Lehrbuch kennen. Mal erfahren diese Pflanzen-Sujets eine starke Abstraktion hin zu einer gestischen Malerei. Mit dieser Malweise löst er sich von den kunsthistorischen Vorläufern.

Uta Schotten beschäftigt sich in…



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