Peter Bömmels
Die Bilder von Peter Bömmels sind wie Fenster zu einer anderen Welt – einer Welt des Fließens und Schwebens, ohne festen Grund und Boden, einer Welt, in der herkömmliche Gesetze und Regeln aufgehoben sind, möglicherweise ersetzt durch andere, die ihr Prinzip nicht preisgeben. Seltsame Dinge geschehen in dieser Welt.
“Finis”: Ein hermaphroditisches Wesen mit einer weiblichen und einer männlichen Brust, einem griechischen Flußgott nicht unähnlich, verwandelt sich in einen gelb-grünen Wasserlauf, in dem kleine Figuren treiben, untergehen. Ein blauer Arm hängt an einer Art Angelrute über dem Fluß; seine Hand umschließt ebendiese Rute und bohrt sie durch einen menschlichen Kopf mit weitaufgerissenen Augen. Im Hintergrund die Kulisse einer verwüsteten Stadt. Unaufhaltsam fließt der Fluß – schon Heraklit machte darauf aufmerksam -, doch der Mensch hat längst seinen Lebensraum zerstört und sich selbst eigenhändig “über den Jordan” befördert. “Finis” – ein Bild über das apokalyptische Ende der Welt? Vielleicht – lautet die Antwort, denn Eindeutigkeit ist nicht im Sinne des Erfinders.
Die Bilderwelt des Peter Bömmels ist beunruhigend, ja unheimlich. Der Betrachter, aufgefordert, sich in sie hineinzuwagen, zögert; die Vorstellung, sich zu verlieren in diesem bedrohlichen Zwischenreich, läßt ihn erschaudern. Und doch ist er fasziniert, gefesselt von der unheimlichen Kraft der Bilder. Denn die Ursprünge des Grauens und der Faszination liegen, wie so häufig, auch hier dicht beieinander, speisen sich aus derselben Quelle. Nicht die Fremdartigkeit der Szenen ist es, die den Grund für diese schauerliche Faszination ausmacht. Exotischer Reiz ist eben immer nur ein oberflächlicher. Bömmels Bilder aber gehen unter die…