WENZEL JACOB, Geschäftsführer der Bonner Bundeskunsthalle, nimmt nach dem Ausscheiden von PONTUS HULTEN als Intendant zusätzlich auch dessen bisherige Aufgaben wahr. Der Aufsichtsrat beschloß, das Intendantenmodell nicht fortzusetzen.
BERND LEIFELD (46), zuletzt Schauspieldirektor in Basel, trat im Januar 1996 mit einem Fünfjahresvertrag seinen Posten als neuer documenta-Geschäftsführer an. Der “interessierte Laie in Sachen Kunst” (Leifeld über Leifeld), der seine Karriere 1975 als Regieassistent in Berlin und Wuppertal begann, will nach eigenen Worten seine Tätigkeit in Kassel auf rein Organisatorisches beschränken. Zu seinen allerersten Aufgaben dürfte der Versuch gehören, die Irritationen über ein Sponsoren-Engagement des Sony-Konzerns auszuräumen und eine neue Verhandlungsrunde einzuleiten. Auch wenn aufgrund eines Vetos von Sony-Deutschland in Köln in der Berliner Europa-Zentrale nun doch keine “Sony documenta Collection” eingerichtet wird, wie die überregionale Presse unlängst berichtete, bedeutet dies nach dem derzeitigen Stand der Dinge nämlich nicht, daß Sony sich aus der documenta-Förderung gänzlich zurückziehen würde.
DR. GERD SCHWANDNER wurde zum neuen Geschäftsführer und Stellvertreter des Vorstands am ZKM Karlsruhe ernannt. Der Kulturpolitiker gehörte über zwei Legislaturperioden dem Landtag Baden-Württemberg an und war zuletzt Staatsrat in Bremen.
RUDOLF ZWIRNER, bis Juni vergangenen Jahres Leiter des Bonner Zentralarchivs des Kunsthandels und seitdem wegen der Nichtverlängerung seines Vertrages mit dem Galeristenverbandschef Gerhard F. Reinz zerstritten, wurde von der Berliner Festspiel GmbH zusammen mit Eckhard Gillen als Kurator berufen. Unter dem Titel “Deutsch-landbilder” soll ab September 1997 im Gropius-Bau eine Ausstellung über deutsche Kunst von 1933 bis heute gezeigt werden. – Für das Zentralarchiv konnte aus finanziellen Gründen noch kein Zwirner-Nachfolger (Monatshonorar: 9500 DM) gefunden…