GEORG F. SCHWARZBAUER
Performances Aachen, Arnheim, Brüssel*…
Vorbemerkungen zu den dokumentarischen Materialen.
Waren die beiden Beiträge Performance I (vgl. KUNSTFORUM International Bd. 24, Heft 6, 1977, p. 39-139) und Performance II (vgl. KUNSTFORUM International, Bd. 27, Heft 3, 1978, p. 184-212) mehr auf eine theoretische Erörterung des vorgelegten Materiales ausgerichtet, so beschränkt sich der vorliegende Beitrag ausschließlich auf dokumentarisches Material. Diese Auswahl wurde ganz bewußt getroffen. Sie wird gewissermaßen von den Fragestellungen bestimmt, die sich innerhalb der Performanceszene ergeben haben. Fragestellungen die in letzter Zeit immer mehr in den Vordergrund rückten und das Programm der Veranstalter bestimmten. Vergleicht man etwa “die Problematik”, die in Bologna ausschlaggebend war, mit den für Aachen gültigen Vorgaben, so läßt sich ein deutlicher Trendwandel ablesen. Aus dem Selbstverständnis mit dem die “Galleria comunale d’arte moderna” die Performance-Art dem Publikum präsentierte, hat sich eine abwägende, hinterfragende Programmgestaltung entwickelt. Aus der Addition der einzelnen Mitteilungsmöglichkeiten entstand ein selektives, rubrifizierendes Verfahren.
Diese Entwicklung war vorhersehbar und kann uns nicht weiter überraschen. Die Frage nach den Möglichkeiten der Performance mußte irgendwann auch deren Grenzen, Überschneidungen und Aufbrüche berühren. Die Affinität zum Theater, mag sie auch heute noch von manchen Protagonisten der Bewegung strikt abgelehnt werden, war unübersehbar geworden. Dieses Hinlenken auf eine im Detail ausgearbeitete und forciert vorgetragene Dramaturgie soll durch die Auswahl der einzelnen Arbeiten verdeutlicht werden. Da Aachen, als Symposion geplant, diesen Fragenkomplex ganz bewußt ins Programm aufgenommen hatte, konnte man gerade von dieser Veranstaltung die meisten Anregungen erwarten. Dennoch blieben die eigentlich notwendigen Antworten aus. Wie schon zuvor in…