Hanne Weskott
“Performances 79”
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
Der Begriff der Performance war hier sehr weit gefaßt: Körpersprache, Tanz, Musik, Video-Film und Theater mit einem kleinen historischen Ausflug in den Wiener Aktionismus. Eine erste Einführung, ein allgemeiner Überblick über das weite Feld dieser Art von Darstellungskunst war geplant und wurde auch durchgeführt, wenn die Auswahl auch manchmal etwas zufällig wirkte. So etwas ist schon an mehreren Orten durchgeführt worden, aber nicht jeder kann in Sachen Kunst reisen. Ein wichtiger Teil war die Vorstellung von jungen Münchner Künstlern. Die Qualitätsunterschiede waren groß und die Reaktion des Publikums sehr unterschiedlich.
Grob lassen sich die Veranstaltungen in drei Sparten aufteilen: erstens in die rein musikalischen Veranstaltungen, die mit Dieter Roths “Selten gehörter Musik” begannen und über Peter Weibeis Punk und Rock zu Fabrizio Plessi und Kristina Kubisch, der Anima-Musik, Dieter Rößler bis zu Uli Trepte mit seiner SPACEBOX, Vlado Kristl und dem New Jazz-Geiger Leroy Jenkins reichte. Das Erlebnis war ein rein audio-visuelles, wenn auch in den verschiedensten Schattierungen.
Bei der ,,Selten gehörten Musik” war das Faszinierendste, daß da ein Dutzend Leute stundenlang mit ihren Instrumenten auf der Bühne saßen, und jeder prinzipiell nur das tat, wozu er gerade Lust hatte: Essen, trinken, sich unterhalten und auch musizieren. Ein gemeinsames Spiel kam so nur selten zustande, aber langweilig wurde es nicht, wenn auch die teuren Instrumente überflüssig waren, was Dieter Roth auf seine Weise kundtat, indem er anfing, sie zu zerstören.
Paul und Limpe Fuchs dagegen verwenden nur selten fertig gekaufte Instrumente. Seit 10 Jahren arbeiten sie…