Georg F. Schwarzbauer
Performance: 14 Interviews
Abramovic – Ulay
Marina Abramovic:
Ich glaube die Performance der Gegenwart unterscheidet sich sehr von dem, was in den spätem 60er Jahren, als man noch Body Art machte, entstanden ist. Und ich muß auch sagen, daß ich mit dem Titel Body Art heute ganz und gar nicht mehr übereinstimme. Ich seh, bei den Performances die heute entstehen, auch einen überaus großen Unterschied zwischen den europäischen und amerikanischen Performances. Alle Amerikaner haben etwas an sich, was man durchaus mit Entertainment beschreiben könnte. Und außerdem nähern sie sich durchaus auch dem Show-Charakter, mit all den Effekten die die Leute auch in Musikshows, im Theater benutzen. Wie etwa den Lichteffekten, dann das Agieren und sich zur Schaustellen gleichsam wie auf einer Bühne. Und das ist das für mich, was ich als Aktion bezeichnen möchte. Als Aktion die nicht den realen Prozeß zeigt, sondern lediglich die Aktion. Sie sind wirklich nur Akteure. Sie zeigen einfach nicht den realen Prozeß. Alles ist wirklich vorbereitet und ausgedacht und wird immer wieder wiederholt. Und das führt auch zu einer Perfektion, die man auch im Theater oder so ja sehen kann. Natürlich gibt es dann auch noch eine andere Art der Performance. Ich würde sie lettristische Performance nennen. Bei diesen wird von den Performern erklärt wie sie denken, was sie fühlen, wie ihre eigenen Gedanken und Einstellungen sind. Und dann gibt es natürlich auch noch die Performances die nie wiederholt werden, bei welchen immer wieder was von der Intention her neues ausprobiert wird, bei…