Per Kirkeby
Galerie Springer/Berlin
Geburtsjahr (1938) und künstlerische Haltung weisen den Dänen Per Kirkeby als einen Vertreter jener ‘Künstlerschaft’ aus, die zu Zeiten, da dem ‘neuen Geist der Malerei’ noch wenig Aufmerksamkeit zukam, diesem den Boden bereiteten. So wundert es auch nicht, daß die Ausstellungsorte in den 70er Jahren jenen entsprachen, an denen man auch Baselitz, Lüpertz oder Penck pflegte. Gleichwohl, ihre Gemeinsamkeiten beschränken sich auf das Medium, sicher auch auf eine expressive Geste. Die ausgesuchten Gemälde und Zeichnungen, die nach ihrer Vorstellung bei Werner in Köln von der Berliner Galerie Springer gezeigt wurden, weisen ihn indes als einen Außenseiter der Außenseiter der 70er Jahre aus. Der Einfluß seines Landsmannes Asger Jorn, die Zugehörigkeit zum Zirkel der Beuys-Dependance in Kopenhagen (hinsichtlich der Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft), vor allem aber seine intensiven geologischen und kulturellen Studienreisen nach Island und in die mediterrane Welt bis hin zur Türkei dürften den stärksten Einfluß auf seine Malerei gehabt haben. Farbwelten, die künstliche Landschaften suggerieren. Erregender Gestus, waghalsige, abenteuerliche Farbkombinationen und -Mischungen, Transparenz, Schwebezustände, vor allem wechselnde Tiefen. Eine Geologie der Malerei, in der erregende Dramatik und eine subtile intellektuelle Poesie zum Einklang finden. (17.5.-18.6.)
Annelie Pohlen