Friedemann Malsch
Per Kirkeby
Museum Ludwig, Köln
26.6.-16.8.1987
Bei uns ist KIRKEBY besonders in den letzten Jahren durch seine Backstein-Skulpturen bekannt geworden, mit denen er an großen Ausstellungen wie der documenta 7 in Kassel (1982) und »von hier aus« in Düsseldorf (1984) teilnahm.
Doch insgesamt ist das Werk dieses Künstlers, der seit Jahren zu den wichtigsten Geheimtips der Szene zählt, bisher noch nicht in größerem Umfang der Öffentlichkeit vorgestellt worden, auch nicht in seinem Geburtsland Dänemark. So stellt die Kölner Ausstellung einen Anfang der systematischen Rezeption des Werkes dar, einer Rezeption, die sich darüber hinaus hauptsächlich dem malerischen Ouvre Kirkebys widmet.
Daß diese Ausstellung ihren Auftakt in Köln hatte, um anschließend auch in Toulouse und Den Haag gezeigt zu werden, verdankt sie sicher der Tatsache, daß das hiesige Publikum durch die seit vielen Jahren regelmäßig veranstalteten Ausstellungen der Galerie Werner am ehesten mit den Arbeiten Kirkebys vertraut ist (Honni soit qui mal y pense!).
Die ästhetische Position Kirkebys läßt sich nicht stilistisch, sondern gewissermaßen weltanschaulich beschreiben und ist konsequenterweise auch nicht an ein einzelnes künstlerisches Ausdrucksmittel gebunden. Doch obwohl Kirkeby neben der Zeichnung, Malerei, Bronzeskulptur auch Arbeiten im Grenzbereich zwischen Architektur und Skulptur wie in den o. g. Backstein-Skulpturen realisiert und darüber hinaus auch Filme macht, Installationen und Aktionen gemacht hat, ja selbst schriftstellerisch tätig ist – trotz dieser medialen Vielseitigkeit erscheint die Malerei als der echte Ort ästhetischer Reflektion, als grundlegender Weg der Suche und Entwicklung von Argumenten und formalen Lösungen.
Der ausgebildete Geologe entscheidet sich mit Mitte Zwanzig, zu Beginn der 60er Jahre, für…