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Titel: Design III: Deutsche Möbel · S. 124 - 129
Titel: Design III: Deutsche Möbel , 1989

Pentagon

Es gibt Gelegenheiten – und die documenta-Ausstellung ist deren eine – die auch heute nach der besonderen Öffentlichkeit und dem intellektuellen oder künstlerischen Ambiente eines Künstler-Treff-Cafes verlangen.

Die Designer-Gruppe Pentagon war dazu aufgefordert, hier ein solches Ambiente, einen solchen Raum zu schaffen. Mit “Casino” stellt sie ihren Versuch der möglichen Gestaltung des halböffentlichen Raums vor, mit historischen und aktuellen Hintergründen, zwischen Tradition (mit einer vorgestellten Erinnerung, ohne real das Erinnerte gesehen zu haben) und dem post- oder transmodernen heutigen Standpunkt. Das Thema “Künstler-Cafe”‘ sollte weitergedacht werden, und gleichzeitig sollte die Wahl des Materials – Stahl – und seine Verarbeitung in der Konstruktion sich an die Tradition der hohen Zeit des Cafes und seiner zeitgenössischen Gestaltung anlehnen.

Auch wenn es sich dem hier in Kassel vorgegebenen Raum anzuschmiegen scheint, ist das Cafe” Casino und sein Mobiliar doch so flexibel kombinierbar, daß es nach der documenta als kompakte Ausstellung zum Thema “Cafe” durch verschiedene europäische Städte auf Reisen gehen kann. Das Ausstellungsstück und auch die es bewirtschaftenden Designer passen sich dem wechselnden Standort an.

Der Aspekt des “reisenden Cafes” ist Teil der als stets sich verändernd projektierten Installation; während der 100 Tage der Ausstellung wird sich die Gestaltung des Raums weiterentwickeln, in Richtung Vervollkommnung – die technischen Projekte betreffend – einerseits und Demontage durch Benutzung, sichtbar werdende Spuren der Frequentierung andererseits.

Als Arbeitsprojekt soll sich die Gestaltung über die ganze Dauer der Ausstellung dehnen und verschiedene Stadien der Vollendet- bzw. Unvollendetheit sowie ihre jeweilige Begründung vorführen; es ist ein nach innen differenzierbares Projekt: an einem Computer-Programm…

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