Pekinger Tatorte
Ein Atelierrundgang
von Heinz-Norbert Jocks
Chinesische Kunst? Was darunter zu verstehen ist, das lässt sich auf keinen Einheitsnenner bringen. Wer in Peking recherchiert, erlebt wahre Wunder auf langen Autofahrten mitten durch diesen Moloch. Im Gegensatz zu New York oder Paris, wo man zeitweilig vergisst, sich in einer Großstadt aufzuhalten, ist in Peking dieses einmalige Gefühl der sich ins Endlose verlierenden Weiten permanent präsent. Unsere wochenlangen Recherchen, die von morgens bis abends dauerten, führten uns kreuz- und quer durch diese sich für die Zukunft rüstende Metropole. Vom populären Quartier 798 ging es zum Today Art Museum, ins Chaoyang ebenso ins Caochangdi Distrikt und schließlich, hinaus aus der gigantischen Kulisse, mitten hinein in die Stille des inzwischen offiziellen, recht öde anmutenden Künstlerdorfes. Heraus kamen dabei mehr als 30 Künstlergespräche, in denen der existentielle Background chinesischer Kunst zur Sprache kam. „Pekinger Tatorte“ haben wir diesen von Wertungen freien, als Überblick angelegten Foto-Text-Rundgang durch Ateliers genannt, der exemplarisch den Stand der Dinge in Fotografie, Installation, Malerei und Video vorführt. Gerne hätten wir auch die hier zusammengefassten Künstler ausführlicher zu Wort kommen lassen, weil auch sie staunenswerte Dinge zu erzählen hatten. Doch dazu fehlte der nötige Platz.