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Ausstellungen: Wien · von Franz Thalmair · S. 377 - 378
Ausstellungen: Wien , 2009

Franz Thalmair
Pawel Althamer und Andere

»Raum der Anderen«
Secession, Wien, 25.4. – 21.6.2009

DIE ANDEREN steht dieser Tage in schwarzen Versalien auf einer der Außenwände der Wiener Secession. Das Gebäude leuchtet weiß in der frühsommerlichen Sonne, die die vergoldeten floralen Ornamente auf der Jugendstilfassade noch ein wenig mehr glänzen lässt als üblich. Genau genommen ziert die handgemalte Buchstabenfolge aber nicht die aus Reiseführern bekannte Vorderansicht, sondern eine weiße Rampe, die auf der Rückseite der geschichtsträchtigen Vereinigung bildender KünstlerInnen in den dahinter liegenden Garten führt.

Der aus Polen stammende Bildhauer, Performancekünstler und Aktivist Pawel Althamer hat einen tunnelartigen Gang durch die Räume des Ausstellungshauses gebaut: Dort, an diesem innerstädtischen Verkehrsknotenpunkt, wo täglich scharenweise TouristInnen aus Bussen strömen und sich den Stadtraum aneignen, kann die Secession nicht mehr besucht, sondern nur noch durchschritten werden. Vom Eingangsbereich mit seiner markanten goldenen Kugel blendet der rund dreißig Meter lange, sehr schmale und gerade einmal etwas mehr als über den Kopf reichende Tunnel alles aus, was der herkömmliche Kunstbetrieb zu bieten hat: kein Empfangspult, an dem Eintrittskarten gelöst werden; keine Öffnungszeiten; keine Buchhandlung, in der die Geschichte des Hauses und die seiner KünstlerInnen in kleinen Portionen verkauft wird; keine Büros, in denen der Ausstellungsbetrieb stetig vorangetrieben wird; kein Blick auf die Kuppel von Innen und auch kein Hauptraum – keine Institution also. Lediglich ein kleiner Zettel weist BesucherInnen auf den uneingeschränkten Zugang zu Gustav Klimts Beethovenfries hin – ein Publikumsmagnet.

Pawel Althamer hat die Räume der Wiener Secession von Innen nach Außen gekehrt. Mit seinem Projekt verwandelt er…



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