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Ausstellungen: Düsseldorf · von Helga Meister · S. 295 - 296
Ausstellungen: Düsseldorf , 2003

HELGA MEISTER
Pawel Althamer & Artur Zmijewski

“So genannte Wellen und andere Phänomene des Geistes”
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, 14.9. – 23.11.2003

Der Raum des Düsseldorfer Kunstvereins ist mit einem hellen, wüstensandfarbenen Velours ausgelegt. Er suggeriert Weite. Darauf stehen für die Besucher vier schlichte Kiefernbänke, passend zur Anzahl der vier Flachbildschirme, die schwarz gerahmt sind und wie Bilder wirken. Auf jedem dieser Plasma Screens findet eine Lebensreise in die Welt der Visionen statt. Hauptdarsteller ist immer der polnische Künstler Pawel Althamer (1967), Filmer sein Freund Artur Zmijewski (1966), mit dem er an der Warschauer Kunstakademie studiert hatte. Die jeweils zehnminütigen Streifen sind amateurhaft aufgenommen, und Althamer lacht in ihnen wie ein tumber Tor.

Althamer ist jedoch kein Laienschauspieler, und Zmijewski kein VHS-Filmer. Im Gegenteil. Althamer gehört zur internationalen Avantgarde, mit Auftritten auf der diesjährigen Biennale in Venedig und der documenta X in Kassel. 2004 erhält er den “Vincent Kunstpreis” (50.000 Euro) über das Bonnefantenmuseum in Maastricht und damit einen der bestdotierten Preise für Gegenwartskunst. Sein ehemaliger Kommilitone Zmijewski arbeitet als Foto- und Videokünstler mit sozialschwachen oder behinderten Menschen. Im Vorjahr erregte er mit seinem Film “Singing Lesson” Aufsehen, als er taubstumme Jugendliche in die Leipziger Thomaskirche einlud, wo sie eine Bach-Kantate einstudierten und von einem präzise spielenden Kammerorchester begleitet wurden. Pawel & Artur sind jeder auf seine Weise gewohnt, Kunstkonsumenten zu irritieren und zu provozieren.

In Düsseldorf probt Pawel Mithilfe weicher Drogen den Gang ins Innere und Zmijewski nimmt ihn dabei auf. “Peyotl” etwa ist ein Kurzfilm, der seinen Titel nach…



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