Paula Hayes
Das Gärtnerei-Unternehmen Wild Friends, das die New Yorker Künstlerin Paula Hayes 1991 initiierte, war ursprünglich nicht als Kunstprojekt konzipiert, sondern eher als Möglichkeit, die Gartenarbeit parallel zur künstlerischen Skulpturarbeit voranzutreiben. Hayes’ Bildhauerei hatte schon immer etwas ausgesprochen Zerbrechliches und Vergängliches, doch im Gegensatz zum Großteil der “Scatter Art” der frühen neunziger Jahre, die oberflächlich Ähnlichkeit mit ihrer Kunst hatte, wurde hier keinerlei Versuch unternommen, die immense Sorgfalt und Genauigkeit zu verhehlen, mit der heterogene Materialien angeordnet wurden, welche die Künstlerin verwendete und zu denen immer öfter Pflanzen zählten sowie dekorative Elemente, die an Gärten erinnerten. Hayes hat einmal gesagt, daß ihre Bildhauerei und die Gärtnerei “aus einer Notwendigkeit und Offenbarung” heraus zusammenkamen.
Barry Schwabsky
Ich habe als Künstlerin eine Arbeitsweise entwickelt, bei der auch mein Beruf als Gärtnerin und Landschaftsgestalterin zum Tragen kommt, denn ich stelle den Garten in den inhaltlichen Mittelpunkt meiner Arbeit. Die Projekte beginnen mit einer Ausstellung und fangen daraufhin buchstäblich an, ihre Bedeutung durch die Zeit zu entfalten. Einbezogen sind lebende Pflanzen, Gartenanlagen sowie kooperative und Integrationssysteme für Wachstum und Entwicklung. Diese Unterscheidung in meiner Arbeit fördert eine on-going Kommunikation über die Grenzen der Kunst und die verschiedenen Richtungen, in die sich Landschaftsarbeit entwickelt. Während der letzten dreißig Jahre hat man Land Art geschichtlich den Naturdenkmälern zugeordnet, die man vom Flugzeug aus beobachtete und deren System darauf ausgelegt war, vollkommen und in sich intakt zu sein. Da der Schwerpunkt meiner Arbeit in der täglichen genauen Beobachtung und der sich daraus ergebenden Pflege liegt, wird das Sujet buchstäblich…