Anoine Laroche / Ulrich Wiegmann
Park an der Mauer
Der “Park an der Mauer” entstand 1983 anläßlich des Wettbewerbs ,,Prinz-Albrecht-Palais” in Berlin, der im Rahmen der IBA (Internationale Bauausstellung) ausgeschrieben wurde. Das Gelände an der Mauer mit dem Martin-Gropius-Bau war ehemals Standort des Prinz-Albrecht-Palais, in welchem die SS ihre Kommandozentrale hatte. Das Gebäude wurde nach ’45 abgerissen, doch noch heute befinden sich dort die zugeschütteten Folterkeller. Der Wettbewerb forderte eine Gestaltung des Geländes als bürgerfreundlichen Park sowie ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Der Entwurf kam in die engere Wahl.
Die vielfältige Benutzbarkeit des Parks ist eingebunden in ein Bildprogramm mit folgenden Hauptmotiven:
1) den Mauern
2) dem Pavillon “Das Jüngste Gericht” mit dem Bild “Mimic” von Jeff Wall und einem vergoldeten Dach
3) dem Blutbuchenhain
4) den vier Statuen der Tänzerinnen Martha Graham, Mary Wigman, Valeska Gert und Pina Bausch
5) der “Sackgasse” mit dem Kaskadenparkplatz “Ruhender Verkehr”
6) der “Straße der Bürokratie” mit dem Freskenzyklus “Hauptstadt II” von Thomas Schütte
7) der Allee “Geschichtsunterricht” mit dem “DDR-Tor” von Thomas Schütte und einem Heckenauditorium mit Brunnen
8) dem “Kreislauf des Lebens” mit den vier Lebensaltern
9) dem Café “Süße Verführung” in einer Rosenmulde Insgesamt bietet der Park dem Besucher Orte von höchster psychischer Intensität wie auch Orte der Entspannung, wobei alle Bereiche durch ein inhaltliches Programm miteinander verbunden sind.
Die Mauern
Der Entwurf geht von Grenzen und Mauern als Teil der Realität ebenso wie von der Annahme aus, daß jeder theatralische und integrative Ort eine bildhafte Grenze benötigt. Der Park schließt sich durch eine umlaufende Mauer aus rotem Ziegel, deren Innenseite…