Peter Funken
parabolica spaces: goldrausch x_ten
edison höfe, Berlin, 24.9. – 17.10.1999
Zehn Jahre ist es her, dass der Berliner Senat für Arbeit, berufliche Bildung und Frauen das Professionalisierungsprogramm “Goldrausch” für bildende Künstlerinnen ins Leben rief. “Nach wie vor”, so die zuständige Senatorin Gabriele Schöttler in ihrem Grußwort zur zehnten Goldrausch-Ausstellung, “sind Frauen in wichtigen Gremien, in meinungsbildenden Fachmedien, unter den Galeristen und nicht zuletzt als Lehrende an künstlerischen Ausbildungsstätten noch nicht genügend vertreten.” Dem ist nichts hinzuzufügen. Das Konzept für “Goldrausch” geht auf die Berliner Kunstwissenschaftlerin Anne-Marie Freybourg zurück. Seit zehn Jahren leitet Anne-Marie Freybourg dieses Senatsprojekt, zu dem vor vier Jahren Hannah Kruse als Assistentin hinzugestoßen ist. “Goldrausch” hat es sich zur Aufgabe gemacht Berliner Künstlerinnen fit für den Beruf zu machen und ihnen in einer Art Crash-Kurs, der acht Monate dauert, das System des Kunstmarktes, die Bedeutung von Kunstvermittlung und -kritik, die Thematik von Bewerbungen, Ausschreibungen, Wettbewerben sowie grundsätzliches Rüstzeug und Wissen – von der Steuererklärung bis zum Urheberrecht – nahe zu bringen. Zehn Jahre “Goldrausch” ist allein von daher eine Erfolgsstory, wurden doch mittlerweile 170 Künstlerinnen auf die komplexe Berufswirklichkeit vorbereitet. Das Programm ist nach wie vor ein innovatives und bisher in Deutschland einmaliges Angebot der Weiterbildung für Künstlerinnen und beabsichtigt – so Anne-Marie Freybourg – “eine langfristige und stabile Perspektive der öffentlichen Teilnahme der Künstlerinnen zu entwickeln, damit sie die Chance haben, die Idee der Kunst nachhaltig mitzugestalten und sich umfangreich in die Kunstgeschichte einzuschreiben.” Bei “Goldrausch” geht es nicht um eine spezifisch “weibliche Ästhetik”, sondern um…