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Titel: 60. Venedig Biennale - Biennale Gespräche · von Heinz-Norbert Jocks · S. 312 - 315
Titel: 60. Venedig Biennale - Biennale Gespräche ,

60. Venedig Biennale: Gespräche
Panos Giannikopoulos

XIRÓMERO/DRYLAND

Heinz-Norbert Jocks: Zum ersten Mal wird Griechenland durch eine Künstler*innengruppe vertreten. Wie das?

Panos Giannikopoulos: Ja, sie taten sich zusammen und schufen die interdisziplinäre, audiovisuelle Installation Xiómero / Dryland. Von Thanasis Deligiannis und Yannis Michalopoulos konzipiert, wurde sie gemeinsam mit den Künstler*innen Elia Kalogianni, Yorgos Kyvernitis, Kostas Chaikalis und Fotis Sagonas realisiert. In der Pavillonmitte steht eine landwirtschaftliche, von den Feldern nach Venedig transportierte Bewässerungsmaschine. Mit einem Beleuchtungssystem ausgestattet, das die Lichter beim Betreten an und wieder ausschaltet, ist sie so verändert, dass sie sich um sich selbst dreht und wie ein Maestro die Ton-, Video- und Lichtumgebungen in Echtzeit aktiviert. Im Vergleich zum Innenraum hat sie eine überwältigende Größe. Hier wird der Außenraum – ein Ort, an dem die Gemeinschaft zusammenkommt, der Dorfplatz, der Raum der öffentlichen Versammlung – nach drinnen verlegt. Wenn sich das Bewässerungssystem in Bewegung setzt, diktiert es ein bestimmtes Tempo. Die wie eine Uhr oder eine Kassette, die abgespielt wird, markierte Zeit schlägt den Betrachter*innen bestimmte Wege vor.

Die Installation, verstanden als eine Untersuchung traditioneller Dorffeste, verfolgt den Verlauf der Bewässerungsmaschine vom Dorfplatz bis zu seinen Außenbezirken und ins umliegende Land.

Ja, sie stützt sich auf die Erfahrung lokaler Feste, Panighíria genannt, auf dem griechischen Festland, in Thessalien und in der westgriechischen Gegend von Xirómero, die der Installation ihren Titel verleiht. Übrigens bedeutet Xirómero trockenes Land, während Thessalien die fruchtbare Region bezeichnet, in der fast die gesamte landwirtschaftliche Produktion getätigt wird. Die Installation befasst sich mit der Nutzung und…


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von Heinz-Norbert Jocks

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