Andreas Denk
Palermo
»Objekte, Stoff- und Metallbilder, Zeichnungen,
Dokumentation der Wandmalereien und Wandzeichnungen«
Kunstmuseum Bonn, 4.11.1994 – 29.1.1995
Ein Aufenthalt in New York ist fraglos ein beeindruckendes Erlebnis. Nur wenige indes haben ihre Bewegtheit angesichts der emsigen Megalopolis derart umsetzen können wie Peter Schwarze alias Peter Heisterkamp alias Blinky Palermo, der mit seiner Serie “To the People of New York City” einen adäquaten Ausdruck für sein etwas mehr als zweijähriges Erlebnis (von Ende 1973 bis Anfang 1976) gefunden hat. “To the People…” ist die letzte große Serie bildnerischer Arbeiten, die Palermo (geb. 1943) vor seinem Tod auf der Malediven-Insel Kurumba im Februar 1977 hat fertigstellen können. Sie ist zum Mittelpunkt einer weiteren retrospektivhaften Ausstellung geworden (nach München 1980, Bonn 1981 und den Werk-Tourneen Winterthur, Bielefeld und Eindhoven 1984/85 und Leipzig/München 1993): Der Satz ist im Bonner Kunstmuseum zum ersten Mal komplett zu sehen. Den “Rahmen” bilden eine Anzahl von Objekt-arbeiten, wenige Stoffbilder und Serien mit Arbeiten auf Papier.
Die Objekte – im Zentrum der Wechselausstellungsräume und somit chronologisch korrekt als Ausgangspunkt für alles weitere – weisen vor allem bei frühen Formen wohl nicht nur formale Analogien zum Vokabular von Palermos Lehrer an der Düsseldorfer Akademie auf: Nicht wenige repetieren wesentliche Elemente in Zeichnungen von Joseph Beuys wie das Kreuz (o.T., 1967-1972) und den Kreis (Blaue Scheibe und Stab, 1968), einigen eignet sogar totemistischer Charakter (o.T., 1964-1967). Doch schon die Umsetzung der Formen, die bei Beuys überwiegend als “Flachware” auftreten, in Objekte weist hin auf Palermos eigentliche Absicht: Die bedeutungsvollen Figuren sollen nicht allein durch…