Annelie Pohlen
Palermo
Kunstverein und Kunsthalle Düsseldorf, 21.10.2007 – 20.1.2008
Von Palermo als Legende zu reden, zählt zu den beliebten Überhöhungen. Seine Wertung als Künstler-Künstler kommt der Bedeutung des bis heute selbst die jüngeren unter seinen Kollegen faszinierenden Malers trefflicher entgegen. Dass nun der 40. Geburtstag der Kunsthalle und sein 30. Todestag Anlass sind, ihm die erste umfassende Einzelausstellung in einem öffentlichen Institut der Stadt einzurichten, die als ‚Lebenszentrum’ seines Künstlerdaseins gelten kann, ist ebenso symptomatisch wie – vom Ergebnis der Ausstellung her – erfreulich. Lange nicht mehr hat diese von den einen respektierte, von den anderen geschmähte Betonarchitektur so wunderbar ‚geklungen’. Dass sich Palermo eine Ausstellung in diesem, den architektonischen Raum akzentuierenden Bauwerk gewünscht habe, glaubt man gerne.
Als das Haus eröffnet, beendet der Künstler seine als Peter Heisterkamp begonnene Lehrzeit an der nahe gelegenen Akademie – inzwischen in Blinky Palermo ‚umgetauft’ – als Meisterschüler von Joseph Beuys. Ein Jahr zuvor beginnt seine Zusammenarbeit mit Heiner Friedrich und Franz Dahlem in deren Münchener Galerie und drei Jahre später entsteht „Treppenhaus“ in der Galerie Konrad Fischer, die erste seiner legendären Wandmalereien. Diesen markanten Schritten folgt 1973 sein Umzug nach New York. 1974 unternimmt er eine Reise durch die USA mit Imi Knoebel, letzterer Palermo wie Gerhard Richter und Sigmar Polke persönlich und konzeptuell in enger Freundschaft verbunden.
Gemeinsam ist ihnen die von trotzig zweifelnden Reflexionen durchsetze Arbeit an einer Malerei, die dem alten Tafelbild zu Leibe rückt und im Diskurs mit der amerikanischen Kunstszene eine sehr europäische Richtung nimmt. Palermos Werk verkörpert wohl auf…